Verbraucherminister Alexander Bonde besucht die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Ulm.
(zg) „Die Erfahrung aus der Beratungspraxis der Verbraucherzentralen zeigt, wie dringend es eines unabhängigen, zivilgesellschaftlichen Akteurs bedarf, der angebotene Produkte und Dienstleistungen analysiert, die Öffentlichkeit darüber informiert und eine konsequente und zielgerichtete Überwachung des Finanzmarkts einfordert. Mit der beschlossenen Anschubfinanzierung für den Finanzmarktwächter macht die Bundesregierung endlich einen ersten Schritt, um eine solche Interessenvertretung für Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen, wie sie die Landesregierung seit Jahren, unter anderem über den Bundesrat, eingefordert hat. Ich freue mich sehr, dass die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg eine tragende Rolle im Rahmen des Finanzmarktwächterkonzeptes spielen wird“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde bei seinem Besuch in der Ulmer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V. am Dienstag (26. August).
„Wir freuen uns sehr darauf, unsere besondere Kompetenz und Erfahrung bei Finanzthemen in diese neue Aufgabe einzubringen“, betonte Cornelia Tausch, Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V. „Schon im Rahmen der bundesweiten Vorgängerprojekts der „Initiative Finanzmarktwächter“ konnten wir auf unser Wissen über Verbraucherprobleme und Anbieterverhalten, das wir aus der Beratung der Verbraucher erhalten, aufbauen Unser Schwerpunkt wird auch im Finanzmarktwächter im Bereich der Geldanlage und der kapitalgedeckten Altersvorsorge liegen“, führte Tausch weiter aus.
Im Juni 2014 hatte der Bundestag die Einrichtung eines nichtstaatlichen Finanzmarktwächters beschlossen. Mit dem Finanzmarktwächter werden die Verbraucherzentralen der Länder ihre Erkenntnisse aus der Verbraucherberatung zusammenführen und verdichten. So kann mit dem Finanzmarktwächter empirisch aufzeigt werden, in welchen Bereichen des Finanzmarktes Verbraucherbenachteiligungen virulent sind, was zur Abstellung dieser Missstände unternommen werden muss und welcher gesetzlicher Regelungen es bedarf. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg wird zusammen mit den Verbraucherzentralen Bremen, Hessen, Hamburg und Sachsen den Kern des bundesweit aufgestellten Finanzmarktwächters bilden.
Bei seinem Besuch tauschte sich Minister Bonde mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verbraucherzentrale Ulm zu aktuellen Fragen aus dem Verbraucherschutz aus und lies sich über aktuellen Probleme aus der Beratungspraxis informieren, mit denen sich baden-württembergische Verbraucherinnen und Verbrauchern an die Beratungsstelle wenden. Die Beratung der Verbraucherzentrale deckt alle Lebensbereiche ab und reicht von überhöhten Rechnungen von Schlüsseldiensten und einbehaltenen Gutschriften durch Energieversorger über Mogelpackungen und intransparente Kennzeichnungen bei Lebensmitteln bis hin zu nicht bedarfsgerechten Finanzanlagen bei der privaten Altersvorsorge.
Bonde und Tausch waren sich einig, dass besonders die hohe Beratungsnachfrage in den Bereichen Altersvorsorge, Banken und Kredite die dringende Notwendigkeit einer unabhängigen Verbraucherberatung und -vertretung bei Finanzthemen bestätige. „Für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist es von unschätzbaren Wert, dass wir im Land mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg eine kompetente Institution haben, die anbieterunabhängig und individuell berät“, sagte der Verbraucherminister abschließend.
Quelle: Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V.