Die TSG tritt in München beim FC Bayern couragiert auf, belohnt sich dafür aber nicht. Götze, Lewandowski, Robben und Rode treffen beim 4:0-Sieg des Tabellenführers. Die TSG präsentierte sich trotz der Niederlage in guter Form. Der Unterschied an diesem Tag? Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Die TSG hatte früh die Chance, in Führung zu gehen und schnupperte nach dem 0:2 am Anschlusstreffer.
Taktik und Personal:
Im Vergleich zur knappen Heimniederlage gegen den 1. FC Köln vor zwei Wochen veränderte Markus Gisdol seine Mannschaft auf zwei Positionen. Sebastian Rudy rückte für den angeschlagenen Eugen Polanski in die Startelf und Anthony Modeste ersetzte Adam Szalai im Sturmzentrum. Auch das System wurde etwas verändert: Im 4-3-3 – aber sehr variabel – ging „Hoffe“ den Branchenprimus von der Isar in dessen Wohnzimmer an.
Auffällig: Die TSG ging wie in der vergangenen Rückrunde sehr früh drauf. Die Innenverteidger Süle und Bicakcic standen oft auf der Mittellinie. Den Münchenern sollte auf keinen Fall ein langsamer, geordneter Spielaufbau über Xabi Alonso und Rafinha erlaubt werden. So kam die TSG auch in München immer wieder zu Ballgewinnen auf „gefährlichem Terrain“.
Warum es dennoch nicht reichte? Weil die Münchener die ersten beiden Tore in den richtigen Momenten machten und die TSG im Abschluss die letzte Konsequenz vermissen ließ.
Der Spielfilm:
9. Minute: Was für ein Spielzug der TSG. Volland spielt den Seitenwechsel diagonal genau in den Fuß von Tarik Elyounoussi. Der hält den linken Schlappen rein und gibt das Leder punktgenau ins Zentrum. Anthony Modeste ist aus vier Metern mit dem Kopf da. Knapp daneben. Die Belohnung für diese Traumkombination fehlt leider.
16. Minute: Das ist schlicht überragend, was Oliver Baumann da gegen Thomas Müller macht. Götze chippt das Leder an den „Fünfer“ zu seinem Teamkollegen, der hält den Fuß rein und verlängert Richtung zweiter Pfosten. Baumann riskiert alles, fliegt ihm entgegen und lenkt den Ball um den Pfosten.
23. Minute: Und dann machen es doch die Bayern. Mario Götze hat nicht mal einen Meter Platz und zieht mit rechts aus 25 Metern ab. Oben links drin. Völlig unhaltbar. Schade.
30. Minute: Nationalkeeper Manuel Neuer will zaubern und sein DFB-Teamkollege Kevin Volland durchschaut das. Da fehlen drei Meter vor dem Tor nur Zentimeter zum Ballgewinn vor dem leeren Kasten. War das knapp.
33. Minute: Puuuhhh. Götze kommt 13 Meter vor dem TSG-Tor mit rechts zum Abschluss. Das Leder zischt einen Meter am kurzen Pfosten vorbei. Luft holen. Ziemlich tief Luft holen.
40. Minute: Die Bayern sind eiskalt vor dem Tor. Robben ist im Strafraum, flankt mit Links punktgenau an den zweiten Pfosten, dort steigt Lewandowski hoch und drückt das Leder mit dem Kopf zum 2:0 über die Linie. Das ist nicht zu verteidigen.
66. Minute: Volland zieht aus 17 Metern ab. Sein Schuss wird verdeckt. Neuer zieht spät eine Hand hoch und klärt zur Ecke.
75. Minute: Das muss es doch sein. Szalai hat die Chance zum Anschlusstreffer, nachdem Schipplock das Solo seines Lebens läuft und drei Bayern stehen lässt. Der Ungar nimmt das Leder drei Meter vor dem Tor mit der Brust an und schießt mit rechts. Neuer, der eigentlich aus der Balance ist, bekommt noch ein Bein hin. Das kann nicht sein. Unfassbar.
82. Minute: Die Entscheidung. Robben und Lewandowski spielen Doppelpass und der Niederländer lupft schließlich zum 3:0 in die Maschen.
87. Minute: Das ist jetzt zu hoch. Die Bayern legen noch einmal nach. Diesmal findet der eingewechselte Schweinsteiger den ebenfalls eingewechselten Rode und der lässt Baumann aus kurzer Distanz aber auch überhaupt keine Chance. 4:0 kurz vor Schluss.
Die Szene des Spiels:
Oliver Baumann machte gegen den Tabellenführer ein gutes Spiel, agierte gut auf der Linie und beherrschte auch seinen Strafraum. Bei den Gegentoren war er machtlos, aber in der 16. Minute hielt er einen der sogenannten „Unhaltbaren“ gegen Thomas Müller. Mit vollem Risiko warf er sich in den Ball und lenkte das Leder um den Pfosten.
Die Zahl des Spiels: 4600
So viele TSG-Fans waren mit an die Isar gereist, um ihr Team zu unterstützen. Mitte der ersten Halbzeit, als die TSG dem Meister durchaus ebenbürtig war, waren sie in der Allianz Arena lautstark zu hören. Danke!
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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