Baden-Württemberg: Wahlbeteiligung stieg gegenüber 2014 deutlich an
Am 26. Mai 2019 fanden in Baden-Württemberg die Kommunalwahlen statt. Für die Ermittlung der endgültigen Ergebnisse der Gemeinderats-, Kreistags- und Ortschaftsratswahlen im Land wurden über 2 700 schriftliche Ergebnisberichte durch das Statistische Landesamt Baden-Württemberg manuell erfasst und überprüft. Damit liegen nun landesweit endgültige Ergebnisse vor.
Bei den diesjährigen Kommunalwahlen nahm die Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg erstmals seit 1994 wieder deutlich zu. Bei den Gemeinderatswahlen, bei welchen in den letzten 25 Jahren die Wahlbeteiligung stark abgenommen hatte, beteiligten sich 2019 mit 58,7 % deutlich mehr Personen. Insgesamt stieg die Beteiligung damit um 9,6 Prozentpunkte gegenüber 2014. Auch bei den Kreistagswahlen kann eine deutlich höhere Teilnahme der Wahlberechtigten festgestellt werden. Während im Jahr 2014 eine Beteiligungsquote von 49,6 % erreicht wurde, also weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgab, erfolgte im Jahr 2019 eine Steigerung um 9,2 Prozentpunkte. Insgesamt belief sich die Wahlbeteiligung auf 58,8 %.
Bei den Gemeinderatswahlen 2019 erhielten erneut die Wählervereinigungen die meisten Stimmen. Insgesamt entfielen 39,1 % der gleichwertigen Stimmen1 auf die ein breites Spektrum meist lokalspezifischer Interessen verfolgenden Gruppierungen. An zweiter Stelle folgte die CDU, die 22,9 % der gleichwertigen Stimmen erhielt. Damit verlor die Partei gegenüber 2014 insgesamt 5,0 Prozentpunkte. Die SPD musste ebenfalls Verluste hinnehmen (−3,0 Prozentpunkte) und kam nur noch auf einen gleichwertigen Stimmenanteil von 13,4 %. Deutlich gewinnen konnten die GRÜNEN, die 2019 um 4,4 Prozentpunkte zulegten und einen Stimmenanteil von 12,9 % erhielten. Auch FDP (+1,1 Prozentpunkte), AfD (+1,0 Prozentpunkte) und DIE LINKE (+0,4 Prozentpunkte) konnten sich gegenüber den Gemeinderatswahlen 2014 verbessern. Diese Parteien kamen insgesamt auf 3,9 % (FDP), 1,9 % (AfD) bzw. 1,4 % (DIE LINKE) der gleichwertigen Stimmen. Auf gemeinsame Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen entfielen 3,6 %.
Die CDU musste bei den Kreistagswahlen 2019 deutliche Verluste hinnehmen, konnten ihre Spitzenposition jedoch verteidigen. Die insgesamt 2 253 Sitze in den 35 Kreistagen des Landes verteilen sich folgendermaßen: Die CDU erhielt 642 Sitze, während die Wählervereinigungen auf 550 Sitze kamen. Die GRÜNEN konnten 385 Mandate erringen, die SPD 322 und die FDP 138. Die AfD kam auf 125 Mandate, DIE LINKE auf 40 und andere Parteien auf 23. Die gemeinsamen Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen erhielten 28 Sitze.