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Energiepreise in Sinsheim – Stromversorgung in Baden-Württemberg nach dem 15. April

11. April 2023 | > Sinsheim, Das Neueste, Energie, Leitartikel

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beharrt auf dem Atomausstieg. In der Opposition und im Volk hält man das für einen Fehler.

Zentralheizungen mit Öl oder Gas als Brennstoff fanden in Deutschland und Europa erst nach dem Zweiten Weltkrieg Verbreitung. Die wichtigste Rolle spielten Holz und Kohle, damit sorgte man für eine warme Stube.  In den 1979er und 1980ern wurden Nachtspeicheröfen aufgrund ihrer vermeintlichen Vorteile als beliebte Heizoption beworben und angepriesen. Die Einführung der Stromsteuer am 1. April 1999 erhöhte die Kosten dieser Heizmethode allerdings sosehr, dass diese unwirtschaftlich wurde. Insbesondere die Kostenersparnis durch den Nachtstromtarif hat sich nicht als dauerhaft und wirtschaftlich sinnvoll erwiesen, da die Tarife in vielen Ländern inzwischen abgeschafft wurden oder nur noch begrenzt zur Verfügung stehen.

Später war es das Gas. Seit den 1980er Jahren nahm der Gas-Anteil in deutschen Wohngebäuden schon zu. In den 2000er Jahren bestanden gute Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland. Die Deutschen und die Russen näherten sich an.  2001 sprach Putin vor dem Deutschen Bundestag und erhielt Beifall von allen Anwesenden. Heute kaum vorstellbar. Das gute Verhältnis zwischen Deutschland und Russland ist heute nicht mehr vorhanden. Klug agierende Politiker und Staatsmänner wie Helmut Schröder gibt es heute scheinbar in Deutschland keine mehr. So wie einst Strom und Gas als die Lösung angeboten wurden, ist es nun die Fernwärme und Wärmepumpen. Sowie Flüssiggas von Übersee.

Fernwärme in Sinsheim

Fernwärme in Sinsheim wird aktuell vermarktet mit Argumenten wie „komfortabel, spart Platz, ist ökologisch wertvoll und schafft Planungssicherheit“. Weiterer werden Beispiele genannt: Rund 400 angeschlossene Haushalte, Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen seien bereits mit der „grünsten Fernwärme im Rhein-Neckar-Kreis“ versorgt.“

Haus- und Immobilienbesitzer sind aktuell jedoch verunsichert. Sie sehen vor allem die drohenden kostenintensiven und aufwändigen Sanierungsmaßnahmen an ihren Gebäuden, welche von der grünen Klimapolitik vorgeschrieben werden sollen. Planungssicherheit beim Thema Heizen sehen die meisten der befragten Sinsheimer Eigenheimbesitzer bei Fernwärme eher gar nicht. Sondern das Gegenteil.  Gasheizung und Fernwärme werden skeptisch gesehen. Fallen Zentrale oder Wärmenetz aus, bleiben Haus und Wohnung kalt. 

Wenn alles funktioniert, wunder bar, aber im Fall der Fälle? Im Sommer 2022 meldete Focus Online: „Gas-Knappheit drohtFür Alte und Arme: Erste Städte bereiten Wärmehallen für den Winter vor„. Im Fall der Fälle werden ganze Wohnsiedlungen umgesiedelt? – Quartiere werden umquartiert?

Diversifizierung bezüglich Heizen

Der Koalitionsvertrag sah daher vor, dass ab dem Jahr 2025 jede neu eingebaute Heizung auf Basis von 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden muss.

Wer mit Öl, Kohle oder Holz heizt, kann sich jederzeit, sozusagen, ein wärmendes Feuer machen. Doch diese Möglichkeit haben nicht alle. Was bei einem Einfamilienhaus möglich ist, ist bei Reihenhaus, Mehrfamilienhaus und Mietshaus nur bedingt oder gar nicht möglich.

Nicht jede Heizungsart ist für jedes Haus bzw. Wohnung geeignet:

  • Wärmepumpe.
  • Pelletheizung.
  • Solarthermie.
  • Gasheizung.
  • BHKW.
  • Brennstoffzellen-Heizung.
  • Fernwärme.
  • Ölheizung.

 

Viele Fragen sich:

Kann ich nach 2025 noch eine Gasheizung einbauen?

Was passiert, wenn ich meine Heizung nicht austausche?
 
„Ignorieren Eigentümer die GEG-Vorschriften zu den Austauschpflichten für die Heizung, wird es richtig teuer. Das Gebäudeenergiegesetz sieht bis zu 50.000 Euro Bußgeld vor. Das gilt auch für die Einschränkungen bei der Ölheizung ab 2026“ so Haufe.

Kann sich Sinsheim selbst mit Strom versorgen? Mithilfe von Solarparks in Sinsheim und Solar flächendeckend auf den Hausdächern der Stadt?
 
Prognosen alleine ergeben noch keine Planungssicherheit.

Im September 2022 prognostizierte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass Deutschland gut durch den Winter kommen wird – trotz des fehlenden Gases aus Russland.

Dafür müssten allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein: Es müsse viel Energie eingespart werden und man müsse Glück mit dem Wetter haben, sagte Habeck.

Fortuna war ihm und den Deutschen wohl wohlgesonnen. Zu einem Rekordwinter mit zweistelligen Minusgraden kam es in Deutschland flächendeckend nicht. Die Tage, an denen es in Sinsheim und dem Kraichgau schneite oder Glatteis bestand, konnte man an einer Hand abzählen. Frostig kalt war der Winter 2022/23 nicht wirklich. Viele graue und regnerische Tage, in denen man doch lieber in der warmen Wohnung saß als im Freien. Der nächste Winter kommt bestimmt.

Und nach dem Winter kommt der stromintensive Sommer. Die Zeit der Klimaanlagen. Waren wir’s ab. Ein Vorrat Kerzen sollte man immer im Haus haben, einen Feuerlöscher aber ebenso!

Quellen und weiterführende Informationen:

Haufe: Austauschpflicht für alte Ölheizungen: Wer handeln muss

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