(zg) „Bayern und Baden-Württemberg wollen die Energiewende gemeinsam meistern, das ist gut und daran sollten sich die anderen Bundesländer ein Beispiel nehmen“, kommentierte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle den gemeinsamen Forderungskatalog der Ministerpräsidenten Kretschmann und Seehofer zur Energiewende. Aber wenn Seehofer meine, das Stichwort Kapazitätsmärkte löse alle Probleme, dann sei das nicht der Stein der Weisen.
Grundsätzlich dürfe das Energiewende-Projekt nicht zu einem Industriestrom-Projekt werden. Möhrle: „Die Wärmeenergie muss gleichwertig neben dem elektrischen Strom betrachtet werden, anstatt sie einfach von der politischen Agenda zu streichen, wie es die Große Koalition getan hat.“ Vielmehr müsse der Klimaschutz wieder mehr in den Vordergrund rücken und der CO2-Zertifikate-Handel wieder belebt werden. Dazu könnten vorerst 900 Millionen Zertifikate vom Markt genommen werden, wie es auch die Grünen in ihrem Eckpunktepapier forderten.
Selbstverständlich sei Versorgungssicherheit ein zentrales gemeinsames Anliegen, betonte Möhrle. Gerade wegen seines bisherigen hohen Kernenergieanteils dürfe der Südwesten nicht abgehängt werden. Es könne deshalb nicht sein, dass man dem Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg Steine in den Weg lege und dies damit rechtfertige, dass alles unternommen werden müsse, um den Strompreis zu senken.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.