Nur vier Tage nach der Heimniederlage gegen den TSV Steinbach hat die U23 der TSG die Chance, selbige vergessen zu machen. Mit der Auswärtspartie beim SSV Ulm geht es für die Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn heute um 19 Uhr in die erste Englische Woche der Saison. Der Gegner hat turbulente Wochen inklusive Trainerrücktritt hinter sich.
DAS SAGT DER TRAINER
„Jugendlich Naivität“ machte Marco Wildersinn zumindest ein Stück weit bei seiner Mannschaft für die 1:3-Niederlage gegen Steinbach verantwortlich. „Aber immer dann, wenn wir es geschafft haben, einfach zu spielen, haben wir die Steinbacher vor Probleme gestellt.“ Diese Erkenntnis soll nun bei der Partie in Ulm helfen. „Dort wollen wir definitiv etwas Zählbares mitnehmen“, sagte Wildersinn nach dem Steinbach-Spiel trotzig.
Dass die Ulmer nach ihrem mäßigen Start in die Liga, der auch den Rücktritt von Trainer Stephan Baierl zur Folge hatte, momentan ein wenig straucheln, soll seine Mannschaft ausnutzen. „Ulm hat eigentlich eine richtig gute Truppe, die zur neuen Saison auch noch mal verstärkt wurde. Aber momentan scheinen sie etwas verunsichert zu sein. Vor der Runde haben sie sicherlich höhere Ansprüche gehabt. Von daher wollen sie sich gegen uns nun ganz bestimmt ihr erstes Erfolgserlebnis holen.“
DAS PERSONAL
Maximilian Waack ist nach seinem kurzfristigen Ausfall für das Steinbach-Spiel wieder einsatzbereit. Weiterhin fehlen werden jedoch Kemal Ademi und Furkan Çevik (beide Kreuzbandriss), Tim Michael (Patellasehnenprobleme) sowie Prince Osei Owusu (krank). Alexander Rossipal und Niklas Schaffer haben nach ihren Ausfällen noch ein wenig Trainingsrückstand und sind daher Wackelkandidaten, auch wenn es bei Schaffer zuletzt schon für einen Kaderplatz reichte.
DER GEGNER
Als Aufsteiger spielte der SSV in der vergangenen Saison eine starke Runde. Ohne jemals wirklich in Abstiegsgefahr zu geraten, landeten die „Spatzen“ am Ende auf Rang neun. Der Start in die neue Saison misslang jedoch gründlich. Die ersten drei Spiele gegen den 1.FC Saarbrücken, den VfB Stuttgart II und die Offenbacher Kickers gingen verloren. Zwar allesamt Gegner der oberen Kategorie, doch für Trainer Stephan Baierl Grund genug, nach mehr als drei Jahren beim SSV als Chefcoach zurückzutreten. Unter den Interimstrainern Tobias Flitsch und Sven Ackermann (bisher die Co-Trainer) gelang zuletzt durch ein 1:1 beim TSV Schott Mainz immerhin der erste Punktgewinn.
Problemzone war bislang eindeutig die Defensive. Zwölf Gegentore in vier Spielen hat außer dem SSV keine andere Mannschaft kassiert. Auf der Gegenseite sind sieben eigene Treffer eine ordentliche Ausbeute. Thomas Rathgeber und Luca Graciotti sind mit jeweils zwei Toren bislang die besten Ulmer Knipser.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Leicht negativ fällt die Bilanz von „Hoffe zwo“ gegen die Ulmer „Spatzen“ aus. In 17 Duellen ging die TSG sieben Mal als Sieger vom Platz, der SSV gewann acht Mal. Die Chance also für die Kraichgauer, die Gesamtbilanz mit einem Sieg auf Unentschieden zu stellen. Die letzte Niederlage gegen Ulm ist aber immerhin schon mehr als vier Jahre her. Im Mai 2013 unterlag die damals von Interimstrainer Otmar Rösch betreute U23 dem SSV mit 0:1. Unter Wildersinn ist die TSG gegen die „Spatzen“ in bislang vier Duellen (davon eine als Co-Trainer) also bei drei Siegen und einem Unentschieden noch unbesiegt. Das letzte Aufeinandertreffen entschied „Hoffe zwo“ durch einen Treffer von Joshua Mees mit 1:0 für sich.
DIE LAGE DER LIGA
Nachdem es die TSG am Wochenende mit der ersten Saisonniederlage erwischt hat, sind nun noch fünf Mannschaften der Regionalliga Südwest ungeschlagen. Neben dem Führungsquartett um den 1.FC Saarbrücken, den FC-Astoria Walldorf, die Offenbacher Kickers und Eintracht Stadtallendorf ist auch die auf Rang neun liegende U23 des VfB Stuttgart noch ohne Niederlage. Saarbrücken, Walldorf und Offenbach führen mit jeweils zehn Punkten die Tabelle an. Die TSG hat sechs Punkte Rückstand auf die Spitze und belegt damit momentan den elften Rang.
Der SSV Ulm befindet sich mit einem Zähler auf dem 16. Platz – einem Abstiegsrang. Noch prekärer ist die Lage nur für Aufsteiger Schott Mainz, Absteiger FSV Frankfurt und den KSV Hessen Kassel, der aufgrund des Neun-Punkte-Abzugs wegen Einleitung eines Insolvenzverfahrens Tabellenletzter ist.
Die brisanteste Partie des Spieltages dürfte morgen in Elversberg steigen. Der noch torlose Vorjahresmeister empfängt die stark gestarteten Offenbacher und will endlich zum ersten Mal jubeln. Auch die Partie der Stuttgarter Kickers gegen Waldhof Mannheim und der Auftritt des bisherigen Überraschungsteams aus Stadtallendorf bei Drittliga-Absteiger Mainz 05 II dürften interessant werden.
SSV Ulm 1846 – TSG 1899 Hoffenheim II
Dienstag, 19 Uhr, Donaustadion, Ulm
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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