(zg) Am 17. März ist der Equal Pay Day 2020. Der Equal Pay Day markiert den Tag im Jahr, bis zu welchem Frauen im Durchschnitt in Deutschland theoretisch unentgeltlich arbeiten. Diese symbolische Lohnlücke errechnet sich aus den unterschiedlichen Stundenverdiensten von Frauen und Männern.
In der Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes berechnet dieses den aktuellen Verdienstunterschied auf 20,4 Prozent. So erhielt im Jahr 2019 ein männlicher Arbeitnehmer in Baden-Württemberg für eine Vollzeittätigkeit im Jahresdurchschnitt einen Bruttostundenverdienst von 26,65 Euro. Eine vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerin erhielt hingegen 21,22 Euro pro Stunde brutto.
Lohnunterschiede lassen sich in erster Linie mit Faktoren erklären, die geschlechtsunabhängig sind. So hängt die individuelle Bezahlung in der Regel stark mit der Berufserfahrung, der Branche, der Größe des Betriebes, der beruflichen Position in einem Unternehmen oder mit dem Stundenumfang zusammen.
Die bereinigte Lohnlücke von 6 Prozent aus dem Jahr 2017, die diese lohnrelevanten Merkmale berücksichtigt, spiegelt jedoch wider, dass selbst eigentlich objektive Kriterien nicht gleichermaßen für Frauen und Männer gelten.
Frauen verzichten nicht freiwillig auf mehr Lohn. Zum Verdienstunterschied führen beispielsweise die unterschiedlichen Lebens- und Karrierewege aufgrund geschlechtsspezifischer Rollenbilder. Unbezahlte Fürsorge-Arbeiten für Kinder oder zu pflegende Angehörige übernehmen fast immer Frauen. Sie ergreifen auch häufiger Berufe, die den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stabilisieren. Obwohl Frauen bestens ausgebildet sind, kommen sie signifikant seltener in Führungspositionen, Aufsichtsräte oder Unternehmensvorstände.
Die Gleichstellungsbeauftragte Susanne Vierling ermutigt alle Kreiseinwohnerinnen und Kreiseinwohner: „Nutzen Sie den 17. März um mit Ihren Kolleginnen und Kollegen, Ihren Vorgesetzten, Ihren Partnerinnen und Partnern, mit Ihren Söhnen und Töchtern über eine geschlechtergerechte Bezahlung zu sprechen. Nur im Dialog können wir aktive Chancengleichheit ermöglichen.“
Quelle: Silke HArtmann