Hosting, Cloud und Top Level Domain: Mit diesen Begriffen aus der Welt des Internets haben sich die über 6.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen „World Hosting Days“ (WHD.global) im Europapark Rust auseinandergesetzt. Hier diskutierten sie die Gegenwart und Zukunft des Handels mit digitaler Infrastruktur.
Internetadressen sind für viele Menschen schon lange Alltag. Wer eine eigene Website betreibt, kennt außerdem die Suche nach einer eigenen, unverkennbaren Adresse, die auch als Domain bezeichnet wird. Endungen wie .de oder .com werden in der Fachsprache als Top Level Domain (TLD) bezeichnet. Die .de-Domain ist laut einer Erhebung der Registrierungsagentur DENIC sehr beliebt: Weltweit steht sie auf Platz drei der am häufigsten verwendeten Top-Level-Domains; im Juni 2016 wurde schon zum 16-millionsten Mal eine .de-Adresse registriert. Ganz vorne liegt mit aktuell über 126 Millionen registrierten Adressen die .com-Endung. Auf Platz zwei steht die Landes-TLD von China – .cn – mit rund 19 Millionen Adressen.
Es ist ein regelrechtes Geschäft mit den Domains. Sie werden von 70 Prozent aller deutschen Unternehmen genutzt, stellt der Verband der Internetwirtschaft eco fest. Die Händler sind mit der aktuellen Situation zufrieden. „Mit 30 bis 40 Prozent hat Deutschland eine der höchsten Bruttomargen in Europa“, erläutert der Unternehmensberater Lars Riegel gegenüber eco. Der Verband und die Unternehmensberatung Arthur D. Little veröffentlichten gerade eine Studie mit dem Titel „Die deutsche Internetwirtschaft 2015 – 2019“ zu dem Thema. Für Privatpersonen und angehende Unternehmer ist es ebenfalls möglich, mit Domains zu handeln. Etwa, wenn die Wunschdomain bereits vergeben ist. Die Vorgehensweise beschreibt der Anbieter 1&1 Schritt für Schritt in seinem Digital Guide.
Die Experten haben festgestellt, dass der Markt der Domains in Deutschland größtenteils gesättigt ist. Auch durch neu eingeführte Domain-Endungen wie .berlin oder .hotel habe sich nicht sehr viel geändert, auch wenn es das Geschäft natürlich begünstige, dass nun eine größere Vielfalt an TLDs auf dem Markt vorhanden ist. Viele Anbieter entscheiden sich laut eco wegen des stagnierenden Marktes dafür, ihr Angebot aufzustocken. Beispielsweise können sie ihr Endkundengeschäft um Festnetzanbindungen und Internetverbindungen erweitern. Der Business-to-Business-Bereich wird um den Verkauf von digitaler Infrastruktur wie Server und Speicherplatz sowie Software für Onlineshops ergänzt. Internationale Expansionsstrategien verfolgt man – beispielsweise beim deutschen Marktführer 1&1 – ebenfalls.
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