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„Erinnern und nicht vergessen“

13. Mai 2015 | Das Neueste, Photo Gallery, VHS

Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der ersten Deportation von Bewohnern der Kreispflege Sinsheim in die Vernichtungsanstalt Grafeneck

Euthanasie-Gedenkveranstaltung-Bild(zg) Unter dem Motto „Erinnern und nicht vergessen“ lädt die Volkshochschule Sinsheim in Zusammenarbeit mit der evangelischen Heimseelsorge GRN-Betreuungszentrum Sinsheim und dem Bündnis für Toleranz Sinsheim am Freitag, 15. Mai 2015, 20 Uhr, in das Haus der Volkshochschule zu einer Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der ersten Deportation von Bewohnern der Kreispflege Sinsheim in die Vernichtungsanstalt Grafeneck ein.

Für diesen Abend konnte Dr. Hans-Werner Scheuing, Jahrgang 1947, Theologe, Erziehungswissenschaftler und Sonderschulpädagoge gewonnen werden, der 1996 über die Geschichte der Erziehungs-und Pflegeanstalt für Geistesschwache Mosbach/Schwarzacher Hof und ihrer Bewohner im Zeitraum 1933 – 1945 promoviert hat und als der beste Kenner der sogenannten „Euthanasie“ in unserer Region gilt. Seit seinem Ruhestand widmet er sich verstärkt der Aufarbeitung der einzelnen Lebensschicksale von Opfern der „Euthanasie“-Aktion in den Orten des Kraichgau und des Odenwalds. Er will den Opfern ihre Geschichte wiedergeben. Sein Bericht über positive Ansätze in Mosbach soll dazu ermutigen, Ähnliches auch in Sinsheim zu versuchen. Im Gespräch mit den Besuchern sollen u.a. die Möglichkeiten diskutiert werden, wie die Erinnerungskultur auch in Sinsheim weiterentwickelt werden kann.

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Zu Beginn der Veranstaltung wird eine kurze Spielfilm-Sequenz einen Einblick geben in das, was am 15. Mai 1940 auch in Sinsheim geschah, als die ersten 14 Bewohner des Kreispflegeheims zur Tötung in die Vernichtungsanstalt Grafeneck auf der Schwäbischen Alb abtransportiert wurden. Schließlich wurden es 6 Transporte, bei denen insgesamt 231 Bewohner getötet wurden. Bei einer Gesamtzahl von etwa 350 Bewohnern war dies eine relativ hohe Mordquote. Diese Tatsache soll am 75.Jahrestag auch der Sinsheimer Bevölkerung wieder ins Gedächtnis gerufen und zu einem menschenwürdigen, behutsamen Umgang mit Menschen mit Handicap ermutigt werden. Die Gedenkveranstaltung wird umrahmt von dem Dührener Streichquartett „I musici di Durina“, einem ökumenischen Ensemble, das schwerpunktmäßig in den Kirchen spielt, der katholischen, evangelischen und mennonitischen (1. Geige: Inez Collier; 2. Geige: Dr. Gerhard Fischer, Bratsche: Dietmar Coors, Cello: Heiko Prasse). Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Quelle: Siegbert Guschl

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