„Versunkene Zeit“ so lautet der Titel der Kunstausstellung von Reinhard Hemmer und Wolfgang Himmelmann, welche Oberbürgermeister Jörg Albrecht am 27. Juli mit zahlreichen Gästen eröffnete.
Er bekräftigte, dass Kunst ein fester Bestandteil des Rathauses sei und bleibe. Dies gelte gerade für solch außergewöhnliche Ausstellungen wie die aktuelle.
Die Bilder des Gaiberger Architekten Wolfgang Himmelmann zeigen Vertrautes in oft verblüffend ungewohnter Art. Meist entstehen ganze Bildserien, bei deren Betrachtung der thematische Zusammenhang erkennbar wird. Manchmal werden regelrechte „Bildergeschichten“ erzählt. Die Ideen und die Arbeitstechnik, die zu diesem Ergebnis führen, werden gewissermaßen aus zwei Quellen gespeist: Da ist einmal die Architektentätigkeit mit der Begeisterung für Kunstgeschichte und zum anderen die langjährige Erfahrung im Umgang mit dem Fotoapparat. Dieses fotographische „Sehen“ bemerkt der Betrachter in extremen Weitwinkeleffekten der Projektzeichnungen bis hin zu den sorgfältig gewählten Teleausschnitten der Einzelbilder, die dann die Bezeichnung „Fenster“ erhalten. Mit dieser Technik entstanden Bilderserien, die sich mit dem Heidelberger Schloss, der Altstadt und der Michaelsbasilika auf dem Heiligenberg befassen.
Der Bildhauer Reinhard Hemmer arbeitet mit den Materialien Holz, Bronze, Stahl und Ton. Seine Arbeiten bewegen sich mal im Gegenständlichen, mal im Abstrakten und oft im Grenzbereich dazwischen. Den Menschen versucht der Heilerziehungspfleger in der Kunst wie im Leben in den Mittelpunkt zu stellen. Ein Grund, warum Hemmer in Kurkliniken und Kureinrichtungen seit einigen Jahren Dauerausstellungen mit bestückt, in denen Kunstbetrachtung als eine Art der Therapie betrachtet wird.
In seiner Laudatio erklärte der erste Vorsitzende des Kunstkreises Kraichgau e.V., Lutz Petersen, dass Vernissagen immer wieder eine gute Gelegenheit seien, für sich selbst zu klären, wie unser Verhältnis zur Kunst ist, was Kunst ist und woran man sie denn erkennt. Das Internet beantwortet die Frage mit: Kunst ist ein zur Meisterschaft entwickeltes Können oder Kunst ist die schöpferische Tätigkeit der Natur im Menschen. Aber auch diese Definitionen können die Fragen nicht richtig beantworten – das Verhältnis des Einzelnen zur Kunst wird wohl immer subjektiv bleiben.
Die Vernissage wurde von Carmen Schrötel, Schülerin der Städt. Musikschule, mit dem E-Piano umrahmt.
Interessierte Besucher können die Kunstausstellung noch bis zum 4. September 2015 zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses ansehen.
Quelle: Stadt Sinsheim