Weinheimer Kardiologen veranstalteten vielseitiges Webinarprogramm zu Herzbildgebungsverfahren und ernteten viel Lob aus der Fachszene
(zg) Zum ersten Mal hat die GRN Gesundheitszentren Rhein-Neckar gGmbH am vergangenen Mittwoch eine rein virtuelle Fachfortbildung für Ärzte ausgerichtet. Dabei handelte es sich um eine Veranstaltung zum Thema „Herz im Bild“ der Abteilung Innere Medizin/Kardiologie der GRN-Klinik Weinheim. Im Zentrum des Abends standen verschiedene invasive und nichtinvasive Verfahren der Bildgebung rund um die Herzdiagnostik. Aufgrund der aktuellen Covid-19-Entwicklungen wurde die Veranstaltung kurzfristig als Webinar durchgeführt.
Über den unerwartet regen Zuspruch des Online-Formats freuten sich die Gastgeber ganz besonders, zumal sie bereits befürchtet hatten, die Fortbildung absagen zu müssen. Prof. Dr. Grigorios Korosoglou, Chefarzt für Innere Medizin (Kardiologie, Angiologie und Pneumologie) zieht zufrieden Bilanz: „Wir hatten insgesamt knapp 90 Anmeldungen und im Schnitt rund 65 eingeloggte Teilnehmer, das kann sich sehen lassen.“ Er fügt hinzu: „Insbesondere in Anbetracht der kurzen Vorlaufzeit, die wir für die Umstellung vom Präsenz- auf das Digitalformat hatten.“ Für ihn sei die enge Kooperation und der Austausch mit den niedergelassenen Ärzten ein ganz wesentlicher Aspekt der Fachfortbildung. Prof. Korosoglou und Oberarzt Dr. Sorin Giusca erhoffen sich künftig eine noch engere Kooperation des regionalen Fachärzte-Netzwerks mit den internistischen und kardiologischen Abteilungen der GRN Gesundheitszenren. „Vor allem auch, um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des neuen Kardio-CTs bekannter zu machen“, so Prof. Dr. Korosoglou.
Die Rückmeldungen der teilnehmenden Fachkollegen aus der Region fielen durchweg positiv aus. „Ich möchte Ihnen zu dieser tollen, gelungenen Fortbildung gratulieren! Ich freue mich sehr über die lebhafte Teilnahme und den exzellenten Standard, den unsere Weinheimer Klinik mit Ihnen hat“, schrieb etwa Dr. Friedrich-Karl Schmidt, Facharzt für Allgemeinmedizin an Prof. Korosoglou und sein Team. Auch Dr. Eva Rastogi aus Hirschberg, ebenfalls Fachärztin für Allgemeinmedizin, bedankte sich für die Online-Alternative: „Die Organisation hat sehr gut geklappt und es war inhaltlich hochinteressant!“ In vier verschiedenen Fachvorträgen mit Bildschirmpräsentationen zu verschiedenen Schwerpunktthemen referierten unter anderem zwei externe Referenten: So zum einen Prof. Dr. Jens-Uwe Voigt vom Universitätsklinikum Leuven in Belgien über die aktuellen Entwicklungen in der Echokardiographie, zum anderen Prof. Dr. Sebastian Buss vom Radiologischen Zentrum Heidelberg über die Rolle des Kardio-MRTs in der ambulanten Patientenversorgung.
Da die GRN-Klinik Weinheim dank der großzügigen Spende der Hector Stiftung in Höhe von zwei Millionen Euro seit Anfang September über ein neues hochmodernes Kardio-Computertomographie-Gerät verfügt, stellte Oberarzt Dr. Giusca die vielseitigen Möglichkeiten bei der Diagnose von Veränderungen der Herzkranzgefäße vor. Das Kardio-CT biete eine besonders schonende Untersuchungsmethode, die so manchem Patienten den invasiven Eingriff mittels Herzkatheter erspare. Im Bereich Früherkennung, Diagnose und Verlaufskontrolle von Krebserkrankungen sei es ebenfalls sehr gut geeignet. Die Strahlenbelastung und die Menge an Kontrastmitteln seien hierbei um ein Vielfaches geringer als bei älteren CT-Geräten, so Dr. Giusca.
Inzwischen hat das Team der Weinheimer Kardiologen über 140 ambulante und stationäre Patienten im neuen Kardio-CT untersucht. GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger ist über die Entwicklung in Weinheim in zweifacher Hinsicht erfreut: „Wir haben nun ein hochmodernes Hightech-Gerät, das die medizinischen Möglichkeiten der GRN in der Herzdiagnostik stark vorantreibt. Durch die Online-Fachfortbildung bietet sich uns trotz Corona und Veranstaltungsverbot eine tolle Chance, die medizinischen Vorteile in der internistischen Fachszene vorzustellen und den Austausch nicht abreißen zu lassen.“
Einziger Wermutstropfen: Die ursprünglich geplante Live-Begehung des Kardio-CT FORCE Scanners musste leider ausfallen. Dafür lag die Teilnehmerzahl und erzielte Reichweite bei der Online-Alternative um ein Vielfaches höher als bei sonstigen Präsenz-Fachveranstaltungen, was beim gesamten Organisationsteam für Freude sorgte. Eine besondere Ehre war die Tatsache, dass auch Stiftungsvorstand Dr. h.c. Hans-Werner Hector, der die Anschaffung des Gerätes erst ermöglichte, sich an dem Abend zugeschaltet hatte.
Quelle: Laura Berger