Berufliche Kompetenzen vor dem Hintergrund der Stärken, Fähigkeiten und Neigungen sehen
Boris wird 10 Jahre alt.
(zg) Viele Jugendliche stehen am Ende ihrer Schulzeit vor der Herausforderung, sich zwischen 350 dualen Ausbildungsberufen, zahlreichen fachschulischen Ausbildungsgängen für „ihren“ Beruf entscheiden zu müssen. Erstmals stellte sich das Wilhelmi-Gymnasium in Sinsheim diesem Thema der Jury, die das Boris-Berufswahlsiegel vergibt.
In ihrer Laudatio konnte Jurymitglied Gabriele Ritter für die Jury darauf verweisen, dass im Leitbild der Schule stehe, die Schülerinnen und Schüler zu bestärken, sich für andere einzusetzen, auch über den schulischen Rahmen hinaus. So soll die Verbundenheit der Schülerinnen und Schüler mit ihrem Lebensraum gefördert und vertieft und das Bewusstsein für die Wurzeln unserer Kultur lebendig erhalten werden. Dabei wertete die Jury insbesondere Interesse und Verständnis für andere Kulturen und Religionen als positiv.
Bei unserem Auditbesuch habe die Jury „eine einladende und offene Atmosphäre wahrgenommen und einen guten fachlichen Austausch zur Berufs-und Studienorientierung geführt, insbesondere innerhalb der Fachschaft Gemeinschaftskunde“. Das Thema Berufsorientierung sei, lobte Ritter, bereits auf mehreren Schultern an der Schule verteilt und die vielfältige thematische Verbindung der unterschiedlichen Fächer zur beruflichen Praxis werde gut gelebt.
Ritter wies für die Jury darauf hin, dass das Wilhelmi-Gymnasium ein starkes Netz qualifizierter, regionaler Partner habe dieses in einem intensiven Austausch pflege. Berufliche Kompetenzen könnten Schülerinnen und Schüler praxisnah auf unterschiedlichen Wegen erwerben, dabei werde duale und akademische Ausbildung vor dem Hintergrund der Stärken, Fähigkeiten und Neigungen der jungen Menschen betrachtet. Die Verbindung von Theorie und Praxis bei der Teilnahme am außerschulischen Projekt „ENako“ sah die Jury lobenswert.
Ritter betonte, die Praxiserfahrung und deren Reflexion stünden im Fokus der Begleitung und Förderung von Jugendlichen im Berufs-und Studienwahlprozess. Besonders die Praktika in Klasse 8, die soziales Engagement und Miteinander zur Grundlage haben, beeindruckten die Jury. Ritter wörtlich: „Wissen wir doch, dass neben schulischen Leistungen für die heutige Personalauswahl zunehmend soziales Engagement und die persönlichen Kompetenzen daraus zählen und über die eine oder andere schlechte Schulnote hinwegsehen lassen.“
In der ständigen Reflexion werde der konsequente Einsatz des Qualipasses von der Schule belegt. Die im Audit dargestellte individuelle Beratung zur Vor-und Nachbereitung und der Begleitung von Praktika seien fester Bestandteil und auch die Schullaufbahnberatung ist für Schülerinnen und Schüler äußerst hilfreich. Die Jury sah die Selbstevaluationsmaßnahmen durch die Schule ernst genommen und konkret umgesetzt.
Gabriele Ritter gratulierte zum Boris-Berufswahlsiegel, weil die Jury sich einig gewesen sei, „dass damit der Anfang gemacht ist, für einen weiteren Entwicklungsprozess.“
In ganz Baden-Württemberg sind derzeit 550 Schulen berechtigt, das Berufswahlsiegel zu tragen. Das Schild „Boris“ signalisiert Schülern und Eltern: Hier wird eine vorbildliche Berufsorientierung geboten.
Quelle: Stadt Sinsheim