(zg) Acht gestandene Frauen haben sich im ablaufenden Jahr in einem städtischen Projekt zu Inklusionsbegleiterinnen ausbilden lassen. Dank einer Finanzspritze der Baden-Württemberg Stiftung und der Paul-Lechler-Stiftung konnte das Pilotprojekt in Sinsheim durchgeführt werden.
Kaum hatte man in Sinsheim die Auswirkungen der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen wahrgenommen, konnte das städtische Team aus dem Amt für Familie, Bildung und Kultur schon aktiv werden. Denn Kinder mit Handicap haben nun Anspruch auf einen Platz im Regelkindergarten und in der Regelschule. Damit die gemeinsame Beschulung zum Vorteil aller Kinder gelingt, werden Helfer eingesetzt, die die Kinder dabei unterstützen. Ziel der Stadtverwaltung ist es, eine fachlich hochwertige Unterstützung anbieten zu können. Aus den Vorgesprächen war klar, dass alle Kinder, egal ob mit oder ohne Behinderung von der Inklusion profitieren können, wenn die Begleitung stimmt.
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In einer kleinen Feierstunde wurden nun den ersten acht Inklusionsbegleiterinnen ihre Abschlussurkunden übergeben. Sie hatten eine ganze Reihe Schulungen zum Beispiel in den Bereichen Pädagogik, Erster Hilfe, Recht und Pflege absolviert. Ihre Kenntnisse mussten sie am Ende in einem Kolloquium unter Beweis stellen. Alle acht Damen hatten die Hürden mit Bravour gemeistert, sodass Oberbürgermeister Jörg Albrecht ihnen Freude strahlend die Urkunden überreichen konnten. „Allen Kindern in Sinsheim einen guten Start zu ermöglichen ist mir ein tiefes Anliegen“ ließ er die Absolventinnen wissen. Seinen Dank für deren Engagement drückte er in seiner Ansprache mehrfach aus. Als Grußrednerin der Baden-Württemberg Stiftung fungierte die Sinsheimer Landtagsabgeordnete Elke Brunnemer. Sie ist dafür bekannt, sich für Anliegen von Kindern und Jugendlichen stark zu machen. Mit der örtlichen Integrationsbeauftragten Inge Baumgärtner, die auch dieses Projekt initiiert hatte, pflegt Brunnemer hierzu den kurzen Draht. In ihrer Ansprache ließ sie ihre persönliche Motivation durchblicken. Brunnemers Motto lautet: „Wir brauchen jeden Einzelnen“. Jedem Kind eine Brücke ins Leben zu bauen ist nach ihren Worten absolute Priorität.
Als Durchführender der Projektevaluation war Prof. Jo Jerg, einer der führenden Inklusionsexperten in Deutschland von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg angereist. Auch er gratulierte den Absolventinnen und dem städtischen Projektteam. Während andere Projekte erst so langsam in die Umsetzung kommen, können die Sinsheimer schon erste Ergebnisse vorweisen.
Locker und entspannt konnten die Inklusionsbegleiterinnen selbst den Abend genießen. Sie dankten der Projektleiterin Dr. Maria Bitenc mit warmen Worten für ihr Engagement und Geschick bei der Durchführung der Schulungen.
Der zweite Kurs ist in 2015 geplant. Schon über 20 Personen haben Interesse bekundet, hier mitzumachen. Sie werden im Neuen Jahr mit einem Informationsabend starten.
Quelle: Stadt Sinsheim