Eine Sammelaktion von Jugendlichen des Evangelischen Jugendwerks hat mehr als 2500 gefüllte Taschen für die drei Tafeln in Karlsruhe erbracht. Die Beteiligung von Personen aus Kirchengemeinden, Jugendgruppen, Schulklassen, Vereinen und des Handels erbrachte Taschen im Wert von insgesamt 15.000 Euro.
Das Ziel der Aktion unter dem Motto „1000 Taschen für die Tafeln“ haben das Evangelische Jugendwerk Karlsruhe und die Evangelische Gemeindejugend Baden damit mehr als erreicht. Mehr als 1,5 Tonnen Mehl, 2000 Dosen Gemüse, 500 Kilogramm Salz, unzählige Nudel- und Reispäckchen, Kaffee, Tee und viele andere haltbare Lebensmittel oder Hygieneartikel wurden innerhalb von drei Wochen an den Sammelstellen zusammengetragen.
„Diese Aktion zeigt, dass wenige viel bewirken können,“ freut sich Landesjugendpfarrer Jens Adam (Karlsruhe). Manchmal brauche es einen konkreten Anstoß, damit viele solidarisch aktiv werden. „Diesen Anstoß haben die Jugendlichen aus Karlsruhe mit viel Engagement eingebracht und das Ergebnis ist überwältigend.“
Auslöser für die Aktion war das aktuelle Motto „voll dabei“. Zum Hintergrund erklärt Bezirksjugendreferentin Stefanie Hügin: „Längst nicht alle Menschen können es sich derzeit leisten, ihre Einkaufstaschen mit dem zu füllen, was sie dringend zum Leben brauchen. Wir wollten da ansetzen und direkt helfen. Dass so viele Menschen spontan mitgemacht haben und sogar ein großer Einkaufsmarkt sich unserer Aktion angeschlossen hat, ist wirklich toll.“
„Wir wollen als Jugendarbeit nicht nur reden, sondern anpacken“, sagt Stefanie Kern, die zuständige Landesjugendreferentin der badischen Gemeindejugend. Im Oktober findet die Aktion „Tüten für die Tafeln“ in ganz Baden statt. Sie steht dann in Verbindung mit dem „Jahr der Demokratie“. Dabei gehe es um konkrete Angebote und Aktionen, um unser demokratisches Miteinander zu stärken, erklärt Kern. Die gelebte Solidarität gehöre da an erster Stelle dazu.
Laut Angaben der Dachorganisation der Tafeln ist die Anzahl der Menschen, die die Angebote der Tafeln nutzen, im Laufe eines Jahres um zehn Prozent gestiegen Besonders die Anzahl der Älteren, aber auch der Familien, Kinder und Jugendlichen, die diese Unterstützung brauchen, hat stark zugenommen. Dazu kommen viele Geflüchtete, die auf Unterstützung angewiesen sind. Obwohl immer mehr Menschen die Unterstützung der Tafeln suchen, stehen den Vereinen der Tafel nur unwesentlich mehr Lebensmittel zur Verfügung. Etwa 60% der Tafeln sind Projekte in Trägerschaft verschiedener gemeinnütziger Organisationen wie z.B. Diakonie, Caritas, DRK oder AWO etc. Etwa 40% der Tafeln sind eingetragene Vereine.
Quelle: Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe