Diskussionsrunde über Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Meckesheim
(zg) Kindererziehung, Angehörigenpflege und Job – viele Berufstätige meistern jeden Tag diesen Spagat. Wie kann die Politik und das Umfeld diese Herausforderungen unterstützen – besonders im ländlichen, wo die Wege oft weiter und die Angebote nicht so vielfältig sind wie in der Stadt? Dieser Frage widmete / diskutierte ein Expertenpodium am vergangenen Montag in Meckesheim. Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Lars Castellucci und des SPD Ortsvereins Meckesheim/Zuzenhausen/Lobbach diskutierten die familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Anneke Graner, Sandra Jürriens, Leiterin der Kindertagesstätte Rappelkiste und Alice Güntert von der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. Der örtliche Landtagsabgeordnete Thomas Funk freute sich, die Vorreiterin in Sachen Familienpolitik Graner in seinem Wahlkreis zu Gast zu haben. Erst kürzlich hatte Graner die Elternzeit auch für Abgeordnete im baden-württembergischen Landtag durchgesetzt.
Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich in den letzten Jahren einiges getan, darin waren sich alle ExpertInnen einig. Erst kürzlich bescheinigte die Bertelsmannstiftung dem Land Baden-Württemberg den besten Betreuungsschlüssel für die U-3-Betreuung in Deutschland (2,9 Kinder auf eine Fachkraft). Dennoch gibt es für die Politik noch viel zu tun. „Jetzt geht es darum, die Qualität der KiTas zu sichern und die Kosten für die KiTas gerecht zu verteilen“, so Landespolitikerin Graner. Ein aktueller Knackpunkt ist auch Übergang von der U-6-Betreuung in die Schule. Nicht überall, besonders im ländlichen Raum, gibt es bereits Ganztagesgrundschulen. Und auch für diejenigen, die nicht das Angebot einer Ganztagesbetreuung für ihr Kind in Anspruch nehmen möchte, ist es wichtig, flexible Lösungen zu schaffen. „Als Politiker ist es unsere Aufgabe, Rahmenbedingungen für unsere Lebensmodelle schaffen – egal wie diese aussehen und wie verschieden sie sind,“ sagte Lars Castellucci. Neben der Kinderbetreuung stellt die Pflege von Angehörigen viele Familien vor Herausforderungen. „Mit den Familienpflegegesetz haben wir einen ersten Schritt gemacht, diese „Sandwichgeneration“ zu unterstützen“, so der Bundespolitiker. „Jetzt müssen wir Arbeitgeber und Führungskräfte darin motivieren und unterstützen, diese Angebote für ihre Beschäftigten möglich zu machen“.
Quelle: Susanne Reinig