(zg) Mit der Sommerferienarbeitslosigkeit junger Lehrkräfte steht Baden-Württemberg bundesweit an der traurigen Spitze. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg fordert die Landesregierung dazu auf, die Routine zu beenden. Betroffen sind zumeist junge Lehrkräfte nach ihrem Referendariat und ein Teil der Aushilfslehrkräfte. „Frau Schopper knüpft an die finanzielle Schikane ihrer Vorgängerin an und demotiviert künftige Lehrkräfte schon zum Berufseinstieg“, so der Bildungspolitiker.
Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage der Freien Demokraten hervorgeht, sind die Umstände der Bundesregierung bekannt. Bereits im Herbst 2019 hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Landesregierung zu einer Stellungnahme aufgefordert. Trotz der damaligen Ankündigung durch das Kultusministerium, weniger Beschäftigungen zu befristen, werden noch in Corona-Zeiten motivierte Lehrkräfte einfach vor die Tür gesetzt. „Die Bundesregierung darf dieser Praxis nicht länger zusehen. Junge Lehrkräfte sind keine haushaltspolitische Spielmasse. Kein privater Arbeitgeber könnte sich solche Tricks erlauben“, erklärt Brandenburg.
Neben den Freien Demokraten kritisieren auch baden-württembergische Lehrerverbände die Bedingungen für junge Lehrkräfte schon seit Jahren. Grund für diese Arbeitslosigkeit ist, dass die befristeten Arbeitsverträge der Lehrkräfte vor den Sommerferien enden, auch wenn da bereits absehbar ist, dass sie im folgenden Schuljahr wieder eingestellt werden. Das belastet nicht nur die Lehrkräfte und ihre Familien, sondern auch die Beitragszahler der Arbeitslosenversicherung. Jahr für Jahr wälzen die Länder Kosten von 10 bis 20 Millionen auf die Sozialkassen ab.
Brandenburg findet das nicht nur verantwortungslos und scheinheilig, sondern kritisiert auch fehlende Wertschätzung. Statt systematischer Arbeitslosigkeit brauchten junge Lehrkräfte verlässliche Entwicklungsperspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Quelle: Julia Klein