Auf die finanzielle Sicherheit, die Arbeitnehmer und Angestellte genießen (festes Gehalt, Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, anteilige Übernahme der Sozialabgaben vom Arbeitgeber etc.), müssen Unternehmer und Selbstständige verzichten. Somit werden finanzielle Engpässe schnell zu einem Problem, bei welchem schnelles Handeln gefragt ist. Finanzielle Herausforderungen sind im Alltag eines Unternehmers nichts Ungewöhnliches. Gefährlich wird es, wenn plötzliche finanzielle Engpässe oder unerwartete Ereignisse eintreten, die mit den eigenen Finanzreserven nicht zu stemmen sind. In solchen Fällen gilt es Ruhe zu bewahren und alle Möglichkeiten abzuwägen.
Überbrückungskredit – schnelle Hilfe bei niedrigen Geldsummen
Sehr naheliegend ist zunächst einmal die Aufnahme eines Überbrückungskredits. Dieser dient, wie der Name bereits andeutet vor allem dazu, einen finanziellen Engpass zu überbrücken und kurzfristig auf ein Darlehen zurückzugreifen, um die offenen Posten zu zahlen. Prinzipiell handelt es sich bei einem solchen Kredit um einen gewöhnlichen Ratenkredit für Unternehmer, auch Geschäftskredit genannt. Wenn sichergestellt ist, dass innerhalb einer gewissen Frist wieder ausreichend Geld verfügbar ist, stellt ein solcher Geschäftskredit zur Überbrückung eine sinnvolle Möglichkeit dar, den Geldfluss aufrechtzuerhalten und allen Verbindlichkeiten nachzukommen. Selbstverständlich sollte man vor der Kreditaufnahme einen Vergleich verschiedener Anbieter durchführen, um nicht mehr für den Kredit zahlen zu müssen als notwendig. Einen guten Überblick über Anbieter von Geschäftskrediten, wie auch regulären Darlehen, welche zur Überbrückung finanzieller Engpässe genutzt werden können, findet man unter diesem Link: Kreditvergleich
Größere Probleme bedürfen einer fundierten Beratung
Wenn ein Darlehen nicht ausreicht, um aus der finanziellen Schieflage herauszukommen, muss über Alternativen nachgedacht werden. In einem solchen Fall ist es aber meist schon zu spät für kurzfristige Lösungen. Als erste Anlaufstelle empfiehlt sich eine Beratung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Das BAFA bietet gezielte Unterstützung für Unternehmen mit Schwierigkeiten. Damit diese Definition greift, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Unter anderem:
- Mehr als 25 % Kapitalrückgang innerhalb der letzten 12 Monate
- Mehr als 50 % Kapitalrückgang seit der Gründung
- Bedingungen für ein Insolvenzverfahren müssen erfüllt sein
Das BAFA unterstützt dann zunächst einmal beratend. Weiterhin können finanzielle Zuschüsse für die Beratung des Unternehmens gewährt werden. Wie hoch diese im Einzelfall ausfallen, ist immer individuell zu betrachten. Auch, wenn nicht alle Kriterien für ein „Unternehmen in Schwierigkeiten“ erfüllt sind, können Unternehmen trotzdem von der Beratung profitieren. Unternehmer, bei denen ein Kredit nicht mehr ausreicht, um die finanziellen Probleme zu lösen oder die den finanziellen Bedarf gar nicht abschätzen können, ist eine solche BAFA-Beratung dringend zu empfehlen.
Finanzielles Risiko besteht immer
Dem Risiko finanzieller Schwierigkeiten sind leider die allermeisten Selbstständigen permanent ausgesetzt. Insbesondere in den ersten Jahren nach erfolgreicher Gründung werden finanzielle Zusatzbelastungen schnell zu einer Herausforderung. In erster Linie sollte man als Unternehmer also stets vorbereitet sein und Maßnahmen einleiten, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Zudem sollte man jederzeit nach Möglichkeiten suchen Kosten einzusparen und Rücklagen für finanzielle Notlagen zu bilden. Eine effektive Rücklagenbildung in Verbindung mit Einsparungen minimiert das Risiko von finanziellen Engpässen enorm bzw. lässt ein Unternehmen gelassener auf solche reagieren.