MdL Thomas Funk (SPD) lud ein zum politischen Frühschoppen
(zg) In der Gaststätte des TSV Michelfeld konnte Michael Kaestel im Namen der örtlichen Sozialdemokraten eine ganze Reihe interessierter Zuhörer willkommen heißen. Zu einem politischen Frühschoppen hatte Landtagsabgeordneter Thomas Funk eingeladen und den Mannheimer Bundestagsabgeordneten Stefan Rebmann mitgebracht. Als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gilt Rebmann als ausgewiesener Experte rund um Fragen von Flucht und Integration.
In einem differenzierten Vortrag wurde schnell klar: man darf die Fluchtursachen nicht allein auf Krieg und dabei speziell Syrien verengen. Hunger und Klimawandel könnten schon bald bedeutender werden und Krieg als Hauptursache für Flucht ablösen. In einigen Ländern Afrikas herrscht große Dürre während einige Kilometer weiter die Ernte regelrecht absäuft. Wenn diese Menschen ihrer Lebensgrundlage weiterhin beraubt bleiben, werden auch sie sich auf den Weg machen. Rebmann begrüßte daher, dass ein gerade gegründeter SPD-Arbeitskreis Klima sich dieses Themas konkret und langfristig annehmen wird.
Der Bundestagsabgeordnete wies darauf hin, dass die Anrainerstaaten des vom Krieg gezeichneten Syriens im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl wesentlich mehr Flüchtlinge aufnehmen als irgendein anderes Land weltweit. Im Libanon und in Jordanien harren die Menschen aus, weil sie hoffen, bald wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können. Da aber die finanzielle Unterstützung dieser Staaten drastisch zusammen gestrichen wurde, kann das Flüchtlingshilfswerk UNHCR nicht mehr ausreichend Unterkunft und Verpflegung organisieren. Ein weiterer Grund für viele Menschen, dieser Situation zu entfliehen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass in Syrien endlich Frieden herrscht. Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist dafür nahezu pausenlos im Einsatz und wird von allen Seiten als versierter Vermittler geschätzt. Funk und Rebmann formulierten daher die Hoffnung, dass diese Mission einen tragfähigen Kompromiss hervorbringen möge.
Bis es soweit ist, warb Funk dafür, diejenigen Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive hierzulande schnellstmöglich zu registrieren und für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Ein entsprechendes Modellprojekt habe die Landesregierung bereits erfolgreich in Heidelberg gestartet. Wenn jetzt auch noch die Geschwindigkeit des Zustroms gedrosselt werden kann, sind beide Politiker zuversichtlich, dass nicht zuletzt Dank der zahlreichen engagierten Menschen diese Herausfortderung auch bewältigt werden kann. Dazu müssten allerdings auch die anderen europäischen Länder einen Beitrag leisten, mahnte Thomas Funk als Vorsitzender des Europaausschusses im Landtag, zum Ende der Veranstaltung.
Quelle: Michael Kästel