(cr) Während sich die Stadt und die Politik mit Ursachenforschung beschäftigen und nach Wissen und Unwissen suchen hat das Deutsche Rote Kreuz des Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e.V. gehandelt und das ehrenamtlich, unbürokratisch und schnell. Was hier innerhalb von zwei Tagen auf die Beine gestellt wurde hatte Hand und Fuss und muss als vorbildlich bezeichnet werden. Zusammen mit Hilfe des THW wurde in der Messe Platz geschaffen für 1000 Flüchtlinge. Hier wurde eine komplette Infrastruktur geschaffen, Betten, Essen, sanitäre Einrichtungen, medizinische Versorgung auch an einen Bereich zum Beten und einen Bereich zum Spielen wurde gedacht. Zusätzlich gibt es einen Bereich mit genügend Steckdosen zum Aufladen der Mobiltelefone. Die Stimmung in der Messe ist gut und ich konnte nicht einen Helfer finden dem irgendetwas zu viel war. Auch unter den angekommenen Flüchtlingen waren viele dabei die jederzeit bereit sind mit anzupacken und zu helfen. Hier wurde an alles gedacht und generalstabsmässig geplant. Die Abläufe sind gut durchdacht um es allen Beteiligten so stressfrei wie möglich zu machen.
Beim Eintreffen der Busse gibt es einen Wartebereich mit Zelten. So kann das DRK jeden einzelnen registrieren, freiwillige Dolmetscher stehen hier zur Verfügung. Danach werden die Menschen eingewiesen. Hier achtet man besonders darauf die Menschen passend auf die Notlager zu verteilen um möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Für jeden gibt es erst mal Bettzeug und einen Hygienepack. Versorgt werden sie dann täglich mit Frühstück einem warmen Mittagessen sowie ein Lunchpaket für den Abend. Getränke in Form von Wasser steht in ausreichender Menge zur Verfügung. Wer eine medizinische Versorgung braucht erhält diese auch gerne.
Über mögliche Hilfe aus der Bevölkerung in Form von Kleiderspenden oder Spielzeug für Kinder werden wir gesondert veröffentlichen. Diese werden gebraucht und auch gerne genommen, jedoch muss dies entsprechend geplant werden. Fürs Erste ist mal für alle gesorgt.
Bei meinem Besuch in der Messe wurde ich freundlich empfangen, und auch mit den Flüchtlingen kam man ins Gespräch. Eine Angst gegenüber den Flüchtlingen die man mir über die sozialen Medien versucht einzureden konnte ich in keinster Weise verspüren. Bei einem Besuch eines Fussballspieles fühle ich mich unter Einheimischen wesentlich unwohler.
Jetzt bleibt es abzuwarten, die Messe im September wird stattfinden und auch das DRK rechnet nicht mit einer Verlängerung dieses humanitären Einsatz.
Der DRK Kreisverband Rhein-Neckar/Heidelberg e.V. zeigt hier eine professionelle Arbeit an der man sich anderen Ortes gerne in Beispiel nehmen kann.