(zg) Die Anzahl der Handwerksbetriebe im Land hat sich leicht auf 132.879 erhöht. Dabei stieg vor allem die Zahl der Fotografen, Fliesenleger und Friseure. Viele Gründer bleiben Soloselbstständige. Dies teilte der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) mit.
Zum Stichtag 30. Juni 2014 waren 132.879 Betriebe bei den acht Handwerkskammern im Land eingetragen. Damit hat sich der Betriebsbestand seit Jahresbeginn nur marginal um 57 Betriebe erhöht, dies entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 0,4 Prozent oder 437 Betrieben. Erneut verzeichneten nur die zulassungsfreien Berufe einen Zuwachs.
Die zulassungspflichtigen und die handwerksähnlichen Gewerbe haben Betriebe verloren. Im zulassungsfreien Handwerk waren zum Stichtag 26.450 Betriebe eingetragen, 357 Betriebe mehr (+1,4%) als im Jahr zuvor. Den größten Zuwachs mit 148 Betrieben gab es bei den Fotografen. Viele dieser Gründungen fanden jedoch nebenberuflich und ohne Mitarbeiter statt, beispielsweise als Hochzeits- oder Veranstaltungsfotograf. An zweiter Stelle standen die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger mit einem Plus von 128 Betrieben. Knapp 30 Prozent der Gründer in diesem Handwerk kamen aus Osteuropa. Mit einem Betriebsbestand von 82.414 Betrieben im zulassungspflichtigen Handwerk ist die Anzahl der Betriebe um 217 oder 0,3 Prozent abermals leicht zurückgegangen. Innerhalb des vergangenen halben Jahres wurden 97 Betriebe aus dem Feinwerkmechanikerhandwerk (-2,3%) gelöscht. In diesem Gewerk geht die Tendenz hin zu größeren Betrieben. Kleinere haben auf Grund des oft hohen Preisdrucks durch die Abnehmer Schwierigkeiten. Ähnlich ist die Situation im Nahrungsmittelhandwerk. Hier gaben innerhalb des ersten Halbjahrs 66 Betriebe auf. Kleine Betriebe werden von größeren Bäckereien oder Fleischereien als Filiale weitergeführt. Demgegenüber wurden 91 neue Friseure eingetragen, vermutlich viele davon als Soloselbstständige, oft auch in Teilzeit. Im Bauhauptgewerbe und im Gesundheitshandwerk blieb die Anzahl der Betriebe praktisch konstant mit 10.066 bzw. 3.641 Betrieben. Im handwerksähnlichen Gewerbe waren 23.960 Betriebe (-0,3%) eingetragen. Der Zuwachs an Kleinstbetrieben bereitet dem Handwerk große Sorgen. „Diese Betriebe bilden nicht aus, stellen keine Mitarbeiter ein und verschwinden oft auch recht schnell wieder vom Markt“, erklärt Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle. Das Nachsehen habe dann der Kunde.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.