Von einer Überraschung war die TSG Hoffenheim dann doch weit entfernt. Bei der 1:7-Niederlage gegen den 1. FFC Frankfurt war die Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann chancenlos. Für die TSG traf Kristin Demann zum zwischenzeitlichen 1:3.
Taktik und Personal:
Im Vergleich zum Sieg in Essen nahm Cheftrainer Jürgen Ehrmann eine Änderung in der Startformation vor. Verständlicherweise entschied sich das Trainerteam gegen das Offensivfeuerwerk aus der Mainmetropole für eine defensivere Ausrichtung. Stephanie Breitner rutschte für Angreiferin Dóra Zeller in die Startelf. Erstmals im Kader standen Torhüterin Carina Schanz und Franziska Harsch. Schanz rückte aufgrund der Verletzung von Kristina Kober, die sich im Training eine Teilruptur des Innenbandes zugegzogen hatte, in die erste Mannschaft.
Das Spiel war einseitig und gleich in den ersten Minuten wurde Hoffenheim regelrecht überrannt. Zwei Tore der Gäste in den ersten zehn Minuten ließen die Partie schnell in Richtung der Gäste kippen. Hoffenheim tat sich schwer, eine stabile Defensive zu finden. Nach der Pause wurde die TSG etwas mutiger – an der deutlichen Niederlage änderte das aber nichts.
Der Spielfilm:
3. Minute: Die erste TSG-Ecke nehmen wir gleich mal mit. An den kurzen Pfosten getreten, Theresa Betz kommt auch zum Abschluss, wird aber geblockt.
5. Minute: 0:1. Dzsenifer Marozsan hat 18 Meter vor dem Tor zu viel Platz, guckt Tufekovic aus und schlenzt den Ball zur Frankfurter Führung in die Ecke.
10. Minute: Läuft nicht so gut. Zweite Chance für die Gäste, zweites Tor. Celia Sasic erhöht aus spitzem Winkel auf 2:0 für den FFC.
17. Minute: 0:3. Ecke Frankfurt, Kerstin Garefrekes nutzt ihre körperliche Überlegenheit in der Luft und trifft per Kopf.
20. Minute: Tore fallen hier einige. Dieses Mal jubelt die TSG. Stephanie Breitner lupft einen Freistoß gefühlvoll in den 16er, Kristin Demann hält den Kopf hin und erzielt das 1:3.
22. Minute: Das muntere Toreschießen geht weiter. Leider auf der falschen Seite. Svenja Huth zieht aus 16 Metern ab, trifft zum 1:4.
33. Minute: Kerstin Garefrekes zum Zweiten. Es steht 1:5.
54. Minute: Leonie Pankratz sorgt mit ihrem Torschuss für etwas Entlastung. FFC-Torhüterin Anke Preuß muss aber nicht eingreifen. Der Ball fliegt am Tor vorbei.
58. Minute: Nächster Torschuss für die TSG. Fabienne Dongus zieht aus 20 Metern ab. Leider zu unplatziert, sodass Preuß nicht in Bedrängnis kommt.
71. Minute: In der zweiten Halbzeit steht die TSG besser. Aber ein Konter der Gäste, den Kozue Ando zum 1:6 abschließt, ist zu gut.
84. Minute: Glanztat von Martina Tufekovic. Die eingewechselte Mandy Islacker kommt aus kurzer Distanz zum Abschluss, Tufekovic verhindert mit einer starken Beinabwehr das Gegentor.
87. Minute: Kozue Ando schnürt einen Doppelpack und schraubt das Ergebnis auf 1:7 nach oben.
Die Szene des Spiels: Harsch-Debüt
Vielleicht war es nicht das schönste Spiel, um ein Debüt zu feiern. Beim Stand von 1:5 wurde Franziska Harsch gegen Frankfurt eingewechselt, aber die zentrale Mittelfeldspielerin aus der zweiten Mannschaft machte ihre Sache auf der „Sechs“ gut: haute sich rein, nahm die Zweikämpfe an, spielte mutig, bot sich an und forderte den Ball. Ein Debüt mit einem Sieg zu krönen, ist natürlich schöner, aber für Harsch war es dennoch ein gelungener erster Auftritt in der Bundesliga, für den es auch Lob von Trainer Ehrmann gab: „Franzi war heute unser Lichtblick. Sie hat ohne Nervosität gespielt und sich gut reingehauen.“
Die Zahl des Spiels: 90
Auf dem Platz gab es aus Sicht der TSG nicht viel Erfreuliches. Um es kurz zu sagen: Hoffenheim erwischte keinen guten Tag. Der Hoffenheimer Anhang hinter dem Tor ließ sich den Spaß dennoch nicht nehmen. 90 Minuten lang feuerten die Fanclubs „Kraichgauer Meisterjäger“ und die „Blue Angels“ die Mannschaft an.
Die Trainerstimmen:
Jürgen Ehrmann: Wir wussen natürlich, welches Kaliber heute gegen uns antritt. Wir wollten eng an den Gegenspielerinnen sein, das ist uns in der ersten Halbzeit nicht gelungen. Ich kann meiner Mannschaft aber trotzdem keinen Vorwurf machen, das Kombinationsspiel der Frankfurter lief einfach zu gut und sie machen kaum Fehler. Wichtig für uns war, dass wir es geschafft haben, uns in der zweiten Hälfte besser dagegen zu stellen und zu wehren. Der Charakter nach der Pause war ok, wir haben mehr Zweikämpfe gewonnen und wir konnten Frankfurt weiter von unserem Tor weghalten.
Colin Bell: Wir haben es geschafft, mit sehr gutem Passspiel und guter Raumaufteilung direkt die Kontrolle zu übernehmen. Wir haben unser Spiel durchgezogen. Den Gegentreffer hätten wir auch vermeiden können, aber die Mannschaft hat das Gegentor gut weggesteckt und die Spielweise beibehalten. So sind wir zu weiteren Toren gekommen und das Spiel war im Grunde genommen schon in der Halbzeit gelaufen. Hoffenheim hat nicht aufgesteckt und in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte gut dagegen gehalten – so kenne ich die Mannschaft. In der Schlussphase konnten wir unser Spiel aber wieder druckdrücken. Es war ein sehr starkes Auswärtsspiel von uns.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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