Frankfurt: Luxusimmobilien sollen neues Klientel in die Stadt holen
Viele deutsche Metropolen kämpfen seit langem mit ihrer Wohnraumproblematik. Durch die zahlreichen Standortvorteile der Großstädte bleibt der Zuzug aus anderen Teilen der Republik groß und führt früher oder später zwangsläufig zu einer Wohnraumknappheit. Hinzu kommen jährlich steigende Mietpreise, für die das mitunter geringe Einkommen großer Teile der Bevölkerung nicht mehr ausreicht. Diese Thematik beschäftigt auch gerade die Mainmetropole Frankfurt, in der seit 2005 emsig am „Europaviertel“, einem verbindenden Stadtteil auf dem 90 Hektar großen Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs gebaut wird. Im Konversionsgebiet zwischen Gallusviertel und Bockenheim ist nämlich durchaus Platz, um zirka 10.000 Fachkräften und Arbeitnehmern sowie zahlungskräftigen Neu-Frankfurtern Wohnungen zur Verfügung zu stellen.
Verschiedene Projekte für bezahlbaren Wohnraum gibt es bereits. Eines davon sind die Helenenhöfe, deren Wohnungen mittlerweile auch alle verkauft wurden. Andere Bauten zählen zum höheren Preissegment, mit dem zahlungskräftige Interessenten in die Metropole gelockt werden sollen. Auf einem der letzten freien Felder des Europaviertels West haben vor knapp drei Monaten daher die Bauarbeiten des AXIS-Wohnturms begonnen. Der zirka 60 Meter hohe Gebäudekomplex, der neben 152 Wohneinheiten auch Gewerbefläche im Erdgeschoss vorsieht, wird Teil des westlichen Eingangsportals über die Straße „Am Römerhof“ in das neue Stadtviertel sein. Seine helle Natursteinfassade, organisch geformte Balkone und ein offener Atriumgarten mit Wasseranlagen, der den Wohnturm mit acht großzügigen Townhouses verbindet, bezeichnen das Projekt, das seinen Kunden eine grüne Wohnwelt inmitten der Großstadt bieten möchte. Der Verkauf der bis Ende 2015 bezugsfertigen Eigentumswohnungen startete Mitte 2013 und hat das Interesse an luxuriösen Apartments in der Mainmetropole bestätigt. Der Fokus auf einen hohen Wohnkomfort in belebter Infrastruktur, wie der Bauträger ankündigt, scheint erfolgreich.
Die Skepsis gegenüber dem neuen Kientel, das mit den Luxusbauten ins Europaviertel ziehen soll, hat sich zudem unter vielen der ansässigen Nachbarn gelegt. Gewerbetreibende sehen in Ihnen sogar eine Chance, das Geschäft zu erhalten. Während im östlichen Teil des Europaviertels also der Shoppingtempel Skyline Plaza mit 170 Geschäften, Freizeit-, Wellness- und Gastronomieangeboten fertiggestellt wird, freut sich der Einzelhandel auf die Kaufkraft der neuen Nachbarn.
Bis 2019 sollen alle städtebaulichen Arbeiten am modernen Stadtteil, der nur wenige Kilometer westlich des Frankfurter Stadtzentrums liegt, abgeschlossen sein.