(zg) Der neu gewählte FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg hat Bürgermeister Simon Michler im Edingen-Neckarhäuser Rathaus zu einem gemeinsamen Gespräch besucht. Seit Oktober vertritt er den Wahlkreis Rhein-Neckar in Berlin. Als Sprecher für Studium, berufliche Bildung und lebenslanges Lernen der FDP-Bundestagsfraktion setzt sich der 32-jährige Unternehmensberater für bessere Aufstiegschancen und zeitgemäße Lernbedingungen ein. Begleitet wurde er bei dem Gespräch vom FDP-Ortsverbandvorsitzenden Dietrich Herold und dem Fraktionsvorsitzenden der UBL-FDP/FVW-Gemeinderatsfraktion Hans Stahl.
Neben dem persönlichen Kennenlernen standen aktuelle Herausforderungen vor Ort im Vordergrund des Gesprächs. „Wo drückt der Schuh in Edingen-Neckarhausen?“, erkundigte sich Brandenburg. Edingen-Neckarhausen könne sich über leicht steigende Schülerzahlen freuen, berichtete ihm Michler. Allerdings seien beide Grundschulen in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Das Gebäude der Pestalozzi-Grundschule in Edingen ist bereits über 50 Jahre alt. Es wurde zwar 2010 teilweise saniert, ist jedoch als ehemalige Grund- und Hauptschule ungünstig aufgeteilt. Die Anträge zur weiteren Sanierungs- und Ausbauarbeiten seien noch in Abstimmung, teilte der Bürgermeister mit.
Die Pestalozzi-Grundschule ist bereits eine Ganztagsgrundschule in Wahlform. Eltern und Schüler können sich jedoch entscheiden, ob sie vier Tage eine ganztägige Betreuung möchten oder nur halbtags. Michler und Brandenburg waren sich einig, dass mit einer verpflichtenden Variante niemand geholfen sei. „Die Eltern und Schulen wissen am besten, was vor Ort gebraucht wird. Nicht überall ist die Nachfrage gleich hoch“, findet Brandenburg. Er kritisierte die geringe Unterstützung der Kommunen durch Bund und Länder: „Die vorgesehenen Bundesmittel von 2 Milliarden Euro werden bei Weitem nicht ausreichen, um den geplanten Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in der Grundschule zu finanzieren. Am Ende werden die Kommunen drauflegen müssen.“
Die geplante Brücke, die künftig zwischen Ladenburg und Neckarhausen über den Neckar führen soll, werde in der Gemeinde mit weniger Freude erwartet als in den Nachbarkommunen Ilvesheim und Ladenburg, teilte Michler mit. Befürchtet wird ein erhöhter Durchfahrtsverkehr und damit auch mehr Verkehrslärm für die Anwohner. Einige Bürger sehen die Neckarfähre in Ihrer Existenz bedroht, sobald die Brücke gebaut sei. Daneben wurde auch der Vorschlag der FDP für eine neue Radwegenetzführung angesprochen. Diese soll mehr Sicherheit für die Radfahrer und eine Entzerrung der Streckenführung bewirken.
Zum Abschluss wünschte Bürgermeister Michler dem FDP-Politiker eine erfolgreiche Zeit in Berlin. Brandenburg bedankte sich herzlich für den Austausch und versprach, auch weiterhin das direkte Gespräch zu suchen und sich für Edingen-Neckarhausen einzusetzen.
Quelle: Julia Klein