Krauses Haar, das zudem stumpf ist und sich fast nicht bändigen lässt – oder auch: Frizz. Nicht nur Frauen mit Locken sind davon betroffen, besonders ärgerlich sind die abstehenden Härchen auch bei glatten Haaren. Gegen Haarprobleme vertrauen viele auf Hausmittel, z.B. gegen Haarausfall oder stumpfes Haar. Auch gegen Frizz gibt es gute Hausmittel, die das Haar wieder seidig werden lassen – wir verraten einfache Anti-Frizz-Tipps!
Was ist Frizz und wie entsteht er?
Der englische Begriff Frizz bedeutet übersetzt so viel wie “krauses Haar”. Gemeint ist, wenn die Haare sich kräuseln. Oft sehen sie zusätzlich spröde aus und verlieren an Glanz. Generell neigen Menschen mit welligen oder lockigen Haaren eher zu Frizz. Doch auch bei glatten Haaren können die Haare unbändig vom Kopf abstehen, wenn die Haarstruktur durch äußere Einflüsse angegriffen wurde. Gerade schnelle Temperatur- oder Wetterwechsel sowie hohe Luftfeuchtigkeit verändern die Haarstruktur plötzlich und lassen Frizz entstehen.
Jedes einzelne Haar ist aus drei Schichten aufgebaut: Haarmark, Faserschicht und Schuppenschicht. Dabei bildet die Schuppenschicht, die man auch als Cuticula bezeichnet, die äußerste Schicht. Sie besteht aus mehreren Lagen, die sich schuppenartig rund um die Faserschicht anordnen. Es entsteht eine glatte, geschlossene Schutzschicht, die das Haar vor äußeren Einflüssen schützen soll.
Faktoren wie die UV-Strahlung oder Hitzestyling können die Schuppenschicht jedoch aufrauen. Die Oberfläche wird porös und das Haar trocknet aus. Um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen, zieht sich das Haar die Feuchtigkeit aus der Luft. Sobald diese jedoch unter die Schuppenschicht gelangt, kräuselt sich das Haar und es entsteht Frizz.
Letztendlich ist Frizz ein Hinweis auf trockene Haare. Diese werden vor allem durch folgende Einflüsse begünstigt:
- Heizungsluft
- Sonnenbaden
- Häufiges Haarewaschen
- Häufiges Haarefärben
- Hitzestyling (z.B. mit dem Glätteisen)
Durch die elektrostatische Aufladung können auch Mützen, Schals oder Rollkragenpullis die Entstehung von Frizz begünstigen.
Frizz Haare behandeln: Wie sieht die richtige Haarpflege aus?
Wer den Frizz loswerden möchte, sollte bei der Haarpflege auf die richtige Routine und geeignete Produkte setzen. Grundsätzlich gilt: Wer unter trockenen Haaren und Frizz leidet, sollte die Haare nicht täglich waschen. Das Haarewaschen trocknet die Haare aus und begünstigt Frizz. Verstärkend kommt dann auch noch das Styling hinzu. Regelmäßiges Föhnen, Glätten oder Locken belastet die Haarstruktur und macht die Spitzen spröde. Die nachfolgende Haarpflegeroutine kann helfen, Frizz loszuwerden:
- Haare mit einem feuchtigkeitsspendenden Shampoo waschen, am besten nur alle zwei oder drei Tage.
- Nach jeder Haarwäsche einen Conditioner benutzen und die Haare wöchentlich mit einer nährenden Haarkur pflegen. Diese versorgt die widerspenstigen Haare mit Feuchtigkeit und wichtigen Nährstoffen. Außerdem wird die Schuppenschicht wieder geschlossen und der Glanz kehrt zurück.
- Die Haare nach dem Waschen mit einem weichen Handtuch trocken tupfen und nicht rubbeln. Am besten eignen sich Mikrofaser-Handtücher, da sie besonders sanft sind und die Oberfläche nicht aufrauen.
- Ein Haarserum versiegelt die Haare und verhindert den Feuchtigkeitsverlust.
- Die Haare auf niedriger Temperatur föhnen und vorher einen Hitzeschutz verwenden.
- Ein pflegendes Haaröl glättet die Haaroberfläche und verringert Frizz. Außerdem bewahrt es die Haarspitzen vor dem Austrocknen und Spliss.
Frizz behandeln: Welche Hausmittel helfen?
Wer unter krausem Haar leidet, sollte bei der Pflegeroutine vor allem darauf achten, dass die Haare und Kopfhaut mit genügend Feuchtigkeit versorgt werden und diese Feuchtigkeit nicht so schnell verloren geht, sondern in den Haaren eingeschlossen wird. Doch auch Hausmittel können im Kampf gegen Frizz nützlich sein. Schließlich gibt es zahlreiche Mittel aus der Küche, die viel Feuchtigkeit spenden.
Geheimtipp: Handcreme
Hat man gerade keine speziellen Anti-Frizz-Produkte zu Hause, die die Haare bändigen können, kann man eine gewöhnliche Handcreme zweckentfremden. Einfach eine geringe Menge Handcreme in den Handflächen verteilen und vorsichtig in den krausen Längen und Spitzen verteilen.
Bananen-Honig-Maske
Bananen und Honig sind wahre Feuchtigkeits-Booster für die Haare. Bananen beinhalten nicht nur viel Wasser, sondern auch zahlreiche Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. Sie sollen die Haare kräftiger und voller machen. Auch Honig pflegt, spendet Feuchtigkeit und macht die Haare geschmeidig.
Für die Maske einfach eine halbe reife Banane mit 2 EL Honig und einigen Tropfen Mandel- oder Jojobaöl vermischen. Die Mischung in die Haarlängen und Spitzen geben und für 20 Minuten einwirken lassen. Danach gründlich mit lauwarmem Wasser auswaschen. Krauses Haar wird dank der wirkungsvollen Mischung geglättet und die Haare bekommen ihren Glanz zurück.
Alleskönner: Pflanzliche Öle
Öle sorgen nicht nur für gepflegte Spitzen und verhindern Haarbruch. Auch gegen Frizz lassen sich naturreine Öle einsetzen. Hochwertige, kaltgepresste Öle in Bio-Qualität helfen am besten gegen krauses Haar. Gute Alternativen sind Kokosöl, Arganöl, Avocadoöl oder Olivenöl. Sie schließen die Feuchtigkeit in den Haaren ein und schützen dank ihrer antioxidativen Wirkung vor schädigenden Einflüssen. Das ermöglicht ein gesundes Haarwachstum.
Frizzige Haare behandeln – Tipps für den Alltag
Will man den Frizz loswerden, sollte man nicht nur bei der Haarpflege auf einige grundlegende Dinge achten. Auch Tipps im Alltag können helfen, die krause Mähne in den Griff zu bekommen.
- Haare regelmäßig bürsten: Regelmäßiges Bürsten entwirrt nicht nur die Haare und verhindert dadurch, dass die Schuppenschicht beschädigt wird. Auch die Durchblutung der Kopfhaut kann angeregt werden, wodurch ein gesundes Haarwachstum gefördert wird. Außerdem gelangt der Talg vom Ansatz in bis in die Längen und Spitzen und macht diese so geschmeidig. Gut geeignet ist ein Kamm mit groben Zinken oder auch ein sogenannter Tangle Teezer.
- Ein Kopfkissenbezug aus Seide nutzen: Wer morgens schon mit strubbeligen Haaren aufwacht, sollte sich einen Bezug aus Seide besorgen. Die Seide ist weicher als Baumwolle und schützt die Haare vor elektrischer Reibung. Durch die antistatische Wirkung wird Frizz vorgebeugt und auch Haarbruch und Spliss wird verhindert.
- Alkoholfreies Haarspray: Kaum ist es feucht draußen, beginnen die Haare sich zu kräuseln? Haarspray versiegelt die Schuppenschicht und verhindert Frizz! Doch Achtung: Unbedingt auf ein alkoholfreies Produkt greifen, da Alkohole die Haare und die Kopfhaut austrocknen und so Frizz begünstigen.
Fazit: Frizz Haare behandeln – so geht’s!
Kräuseln sich die Haare und sehen sie dabei spröde und glanzlos aus, fehlt ihnen vor allem eines: Feuchtigkeit. Frizz ist ein Hinweis auf eine geschädigte Schuppenschicht, die das Haar verschließt und eine glatte Oberfläche bildet. Um das zu verhindern, müssen die Haare also einerseits vor dem Feuchtigkeitsverlust geschützt und andererseits auch mit extra Feuchtigkeit versorgt werden. Die Haare sollte man nicht täglich waschen und auf Shampoos, Conditioner und Haarkuren zurückgreifen, die Feuchtigkeit spenden und die strapazierten Haare nähren. Verzichten sollte man auf übermäßiges Hitzestyling und raue Handtücher. Auch selbstgemachte Masken können die Haare pflegen, ebenso wie hochwertige Haaröle.