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Frühe Hilfen

16. Juni 2016 | Das Neueste, Gesundheit

GRN-Kliniken Schwetzingen, Sinsheim und Weinheim führen Risikoscreenings bei Müttern durch

(zg) Im Rhein-Neckar-Kreis gibt es schon seit 2007 in gemeinsamer Verantwortung des Jugendamtes und des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (PZN) im Rahmen des Projektes „Hand-in-Hand“ ein perinatales Präventionsnetz für psychisch belastete sowie jugendliche Mütter. Daraus sind im Landkreis die Frühen Hilfen entstanden, von deren Ausbaustand die Mitglieder des Jugendhilfeausschuss des Kreistags in ihrer jüngsten Sitzung Kenntnis nahmen. Als „Frühe Hilfen“ werden gemeinhin regionale Unterstützungssysteme bezeichnet, deren koordinierte Hilfsangebote Eltern ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren des Kindes mit einem Schwerpunkt auf der Altersgruppe der Null- bis Dreijährigen in Anspruch nehmen können. „Wesentliche Ziele sind, Belastungs- und Risikofaktoren für Kindeswohlgefährdungen frühzeitig zu erkennen und zu begegnen“, erklärt Sozialdezernentin Stefanie Jansen.

Anzeige SwopperSeit im Jahr 2012 das neue Bundeskinderschutzgesetz in Kraft getreten ist, unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend den Ausbau und Aufbau der Netzwerke Früher Hilfen und den Einsatz von Familienhebammen in den Ländern und Kommunen. Für den Förderzeitraum vom 2012 bis 2015 hat der Rhein-Neckar-Kreis vom Bund Fördermittel in Höhe von insgesamt 501.804 Euro erhalten, davon alleine im vergangenen Jahr 230.417 Euro. Für das laufende und das nächste Jahr wurde die Gewährung von Fördermitteln in Höhe von jeweils 251.150 Euro beantragt. Das Jugendamt rechnet in Kürze mit dem Bewilligungsbescheid.

Ein Beispiel für Frühe Hilfen sind sogenannte Risikoscreenings, die in den Geburtshilfe-Abteilungen der GRN-Kliniken Schwetzingen, Sinsheim und Weinheim regelmäßig durchgeführt werden. Dadurch sollen psychosoziale Belastungen sowie eine etwaige Kindeswohlgefährdung frühzeitig erkannt und den Müttern beziehungsweise jungen Eltern entsprechende Hilfsangebote vermittelt werden. „Im Jahr 2015 sind auf den geburtshilflichen Stationen der GRN-Kliniken insgesamt 2153 Kinder zur Welt gekommen. Bei insgesamt 55 Müttern wurden besondere Belastungen durch psychische Erkrankungen oder eine psychosozial schwierige Situation festgestellt“, informiert die stellvertretende Leiterin des Jugendamts, Susanne Keppler.

Im Jahr 2015 kamen in der GRN-Klinik Schwetzingen 560 Babys zur Welt. Hier lagen bei 10 Müttern Belastungen vor. In Sinsheim wurden 930 Kinder geboren. Bei 37 Müttern wurden Auffälligkeiten festgestellt. An der Klinik in Weinheim kamen 663 Kinder zur Welt. Hier war bei 8 Müttern ein auffälliges Screening festzustellen.

Quelle: Silke Hartmann

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