Für sechs Millionen: Hoffenheim holt Copa-Sieger Vargas von Neapel
Knapp eine Woche vor Ende der Transferperiode hat die TSG noch einmal zugeschlagen. Und das recht eindrucksvoll: Mit Eduardo Vargas kommt ein Spieler mit Star-Format nach Sinsheim, das Geld aus dem Firmino-Transfer wurde also sinnvoll investiert.
Denn eben diesen soll Vargas in der Offensive der Kraichgauer ersetzen. Ohne Frage bringt Vargas die Voraussetzungen dafür mit: Der Chilene steht mit 25 Jahren kurz vor der Blüte seines Schaffens und hat beim SSC Neapel und beim FC Valencia bereits internationale Erfahrung auf höchstem Niveau gesammelt.
Noch beeindruckender ist jedoch die Nationalmannschafts-Vita des Angreifers: In der Quali zur WM 2014 schoss er fünf Tore und feierte in der Endrunde gegen Titelverteidiger Spanien sein erstes WM-Tor. Auch bei der vergangenen Copa America gehörte Vargas zu den Säulen des Teams, das im eigenen Land den Titel holte. Vargas gilt als schneller, zielstrebiger Spieler mit der für Chilenen typischen Prise Aggressivität, die angesichts der hohen Ziele der TSG nicht verkehrt sein kann. Die großen Fußstapfen, die Roberto Firmino hinterlässt, könnten also schon bald ausgefüllt würden – und dazu darf die Hoffenheimer Vereinskasse ein ordentliches Plus verzeichnen.
Eduardo Vargas: kommender Star zum Schnäppchenpreis?
Auf dem Papier könnte Hoffenheims neuester Streich kaum besser klingen, und das gilt auch für die Finanzbuchhaltung. Mit einer Ablöse von sechs Millionen Euro gehört der Deal noch zu den günstigeren Transfers dieses Sommers; ein Vorteil für Hoffenheim und Vargas, da der öffentliche Druck dadurch überschaubar bleibt und ein etwaiges Scheitern nicht so stark ins Gewicht fällt. Auf die Wettquoten bei Spielen der TSG dürfte sich der Transfer dennoch deutlich auswirken, denn wer den Fussball kennt, der weiß, dass einzelne Namen eine starke Wirkung auf die Rollenverteilung haben können.
Ob Eduardo Vargas ein solcher Name ist, wird sich in Zukunft zeigen. In Hoffenheim ist man jedenfalls guter Dinge; die Last-Minute-Niederlage gegen die Bayern scheint bereits verdaut zu sein, der Blick ist auf das kommende Auswärtsspiel gegen Darmstadt gerichtet. Dabei ist der Aufsteiger aktuell nicht unbedingt der angenehmste Gegner: In den ersten beiden Spiele konnten die Hessen bereits punkten und überzeugten dabei mit frischer, aggressiver Spielweise, auch wenn das Zeitspiel für Ärger auf Seiten der Schalker sorgte. So oder so: Welche Rolle Vargas am Samstag spielen wird, ist noch nicht bekannt, es steht jedoch zu vermuten, dass er es zumindest in den Kader schaffen wird – und dann ist bekanntlich alles möglich.