Zur Koalitionssuche erklärt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold:
(zg) „Konzepte sind wichtiger als Köpfe, könnte das Motto der nächsten Wochen sein. Bei diesem offenen Rennen um die Kanzlerschaft sollte es tatsächlich mehr um Inhalte und konkrete Pläne für die Zukunft des Landes gehen als um Gewinner und Verlierer. Das wäre eine Chance, die vielen dringlichen Hausaufgaben zu erledigen, die für jede Regierung – egal in welcher Farbkombination – auf dem Zettel stehen. Es ist höchste Zeit für mehr Strom aus erneuerbaren Energien, höchste Zeit für mehr digitale Netze, höchste Zeit für mehr Entlastung im Mittelstand. Der Soli muss für alle weg, Bürokratieabbau muss endlich spürbar werden, Investitionen im Bildungsbereich müssen massiv ansteigen. Das alles liegt nicht nur im Interesse des Handwerks, der Wirtschaft, sondern bildet die Basis für eine neue Zukunftszuversicht und gesicherten, sozial gerechten Wohlstand.
Die Parteien dürfen sich jetzt nicht in taktischen Spielereien verlieren. Zum Wohle des Landes brauchen wir schnell eine handlungsfähige Regierung. Einen monatelangen Stillstand können wir uns nicht leisten. Die Corona-Pandemie hat die Menschen verunsichert. Daher brauchen wir jetzt Stabilität und Sicherheit und eine positive Perspektive.
Die Wirtschaft muss wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Denn von ihrem Erfolg hängt ganz entscheidend der Wohlstand unserer gesamten Gesellschaft ab. Es braucht eine Politik, die unsere Betriebe, Beschäftigten und Auszubildenden stärkt und entlastet. Nur wenn die Wirtschaft stark ist, ist auch genug Substanz vorhanden für Soziales, einen modernen Staat, zeitgemäße Infrastruktur und zukunftsträchtige Bildung.
Die nächste Legislaturperiode wird geprägt sein vom Thema Nachhaltiges Wirtschaften und Leben. Der Schlüssel zum Erfolg wird sein, Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg gleichermaßen zu ermöglichen. Auch die Fachkräftesicherung über berufliche Ausbildung ist für das Handwerk ein zentrales Zukunftsthema. Nur mit genügend fachlich qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern wird sich der Wohlstand und die Wirtschaftskraft unseres Landes langfristig sichern lassen. Und ohne Handwerk kommt auch der Klimaschutz nicht im Alltag an.“
Quelle: Marion Buchheit