Videospiele sind in Deutschland so erfolgreich wie nie zuvor. Knapp 46 Prozent der Menschen (34,3 Millionen) spielen hierzulande regelmäßig: Dabei ist Gaming längst kein Jugendphänomen mehr, sondern mittlerweile in sämtlichen Altersgruppen verbreitet – dadurch beträgt das Durchschnittsalter der Gamer in Deutschland 35 Jahre. Zwar überwiegen die jüngeren Gamer zahlenmäßig immer noch, aber die ältere Generation holt stetig auf. So stammten 2015 bereits 8,4 Millionen Spieler aus der Altersgruppe 50+, was immerhin ein Viertel aller Videospieler in Deutschland ist. Und Videospiele sind auch keine reine Männerdomäne mehr: Die weiblichen Gamer haben in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt und erreichten zuletzt einen Anteil von 47 Prozent.
Neues Geschäftsmodell
Weltweit setzte die Branche im vergangenen Jahr 87 Milliarden Dollar um. In Deutschland erwirtschafteten Viedospiel-Unternehmen 2,7 Milliarden Euro und erzielten damit höhere Umsätze als die Fußball-Bundesliga. Ein immer größer werdender Anteil dieses Umsatzes generiert das Geschäftsmodell „Free-to-play“.
Zu den bekanntesten Vertretern dieses Genres zählen Naruto Online, War Thunder oder Goodgame Empire. Gespielt werden können solche Games auf dem PC über Portale wie beispielsweise Browsergames.de oder auf dem Smartphone und Tablet über die jeweiligen App-Stores. Dabei können die Spiele grundsätzlich kostenlos ausprobiert und gespielt werden, ohne dass Kosten durch Kaufpreise oder Abos anfallen. Gamer zahlen bei solchen Videospielen lediglich für zusätzliche Inhalte, kleinere Vorteile oder kosmetische Erweiterungen für die Spielfiguren – diese In-Game-Käufe sind meist völlig freiwillig. Somit verdienen die Entwickler ihr Geld durch den Ehrgeiz der Spieler, im Spiel schneller voranzukommen, anstatt über einen festen Kaufpreis.
Die Plattformen
Im Laufe der Jahre hat sich das Free-to-play-Konzept auf fast allen Plattformen etabliert – seien es PCs, die Spielekonsolen oder Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets. Mehr als die Hälfte der Gamer (18,4 Millionen) nutzt den PC oder Laptop als Spieleplattform, wobei der PC allerdings zunehmend an Spielern verliert. Innerhalb eines Jahres ging die Anzahl der PC-Gamer um 1,4 Millionen Nutzer zurück. Davon profitieren allerdings stationäre Spielekonsolen und Mobilgeräte, die im selben Zeitraum jeweils über 700.000 Spieler dazugewonnen haben. Damit stiegen die Nutzerzahlen auf Mobilgeräten auf insgesamt 17,2 Millionen, während Spielekonsolen 15,6 Millionen Menschen vor die Bildschirme locken.
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