(pol)Empfehlungen der Polizei zum Schutz vor Langfingern.
Der Frühling ist da, die Temperaturen steigen und bei schönstem Sonnenschein zieht es viele Menschen hinaus, die Natur per Fahrrad zu erkunden. Doch aufgepasst: Selbst wer sein Fahrrad nur für eine Pause abstellt, sollte verschiedene Sicherheitsmaßnahmen wie z. B. ein geeignetes Schloss beachten, damit Langfinger den fahrbaren Untersatz nicht stehlen. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei bundesweit 316.857 gestohlene Fahrräder (2012: 326.159). Das ist ein Rückgang um lediglich 9.302 Fälle. Die Aufklärungsquote lag bei 9,6 Prozent, was 30.543 Fällen entspricht. Daher ist eine individuelle Kennzeichnung unverzichtbar.
Das Frühjahr und der Sommer sind die Hochzeiten für Fahrraddiebe, denn da sind die meisten Menschen radelnd unterwegs. „Um sich den Spaß am Freizeitvergnügen nicht durch Diebe nehmen zu lassen, sollte man sein Fahrrad schützen: Ein geeignetes Schloss, mit dem das Rad fest angeschlossen werden kann, sowie eine individuelle Kennzeichnung mit einem entsprechenden Hinweis wie dem Aufkleber ‚Finger weg – Mein Rad ist codiert!‘ sind dabei besonders wichtig. Mit massiven Schlössern, wie Bügel- oder Panzerkabelschloss oder auch Stahlketten sollten die Räder an festen Gegenständen, wie Laternenmasten oder Fahrradständern angeschlossen werden“, erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Tipp 1: Schließen Sie Ihr Fahrrad stets mit einer geeigneten Fahrrad-Sicherung an einen festen Gegenstand an – auch in Fahrradabstellräumen!
Bei der Wahl des Schlosses sollten Fahrradbesitzer auf jeden Fall beachten, dass sie mit dünnen Ketten oder (Spiral-)Kabel- und Bügelschlössern mit dünnen Bügeln keinen ausreichenden Schutz für ihr Rad haben. Dieben gelingt es mühelos, diese „Sicherungen“ zu durchtrennen. Des Weiteren reicht es nicht aus, nur das Vorder- und Hinterrad zu blockieren. Lediglich so gesicherte Fahrräder können mühelos weggetragen oder verladen werden. Das Fahrrad sollte besonders bei großen Stellplätzen wie Bahnhöfe, Bäder sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen an feste Gegenstände angeschlossen werden, da diese Orte bei Langfingern nach polizeilichen Erfahrungen besonders beliebt sind.
Da es bislang keine verbindlichen Mindestanforderungen für Fahrradsicherungen gibt, sollten sich Verbraucher über Tests in einschlägigen Fachzeitschriften erkundigen, welche Schlösser ihren Zweck erfüllen.
Bei Fragen wenden Sie sich an Ihre (Kriminal-)Polizeiliche Beratungsstellen.
Tipp 2: Lassen Sie Ihr Fahrrad codieren oder auf andere Weise dauerhaft individuell kennzeichnen!
„Um ein Rad zweifelsfrei identifizieren zu können, ist eine individuelle Kennzeichnung besonders wichtig, beispielsweise mit einer individuellen Rahmennummer“, so Klotter. Diese Nummer ist bei den meisten in Deutschland verkauften Rädern in den Rahmen eingeschlagen. Hat das Fahrrad keine Rahmennummer, kann man selbst eine individuelle Kennzeichnung anbringen, zum Beispiel durch Eingravieren einer Individualnummer. Die Polizei empfiehlt eine Fahrradcodierung (mit Kraftfahrzeugkennzeichen, Gemeindeschlüssel, Straßenschlüssel, Hausnummer und Initialen). Damit kann zweifelsfrei die Wohnanschrift des rechtmäßigen Besitzers ermittelt werden.
Ihre örtliche Polizeidienststelle und Ihr Fachhändler helfen Ihnen gern mit Adressen weiter, wo Sie Ihr Rad codieren lassen können.
Tipp 3: Füllen Sie Ihren Fahrradpass sorgfältig aus und verwahren Sie ihn sicher in Ihren persönlichen Unterlagen!
Eine große Erleichterung, um ein gestohlenes Fahrrad wiederfinden zu können, ist ein sorgfältig ausgefüllter Fahrradpass. Darin stehen alle zur Identifizierung des Rades notwendigen Informationen, wie beispielsweise die Rahmennummer. Diese hilft, gestohlene Räder zweifelsfrei zu identifizieren und den rechtmäßigen Besitzer zu finden. Der Fahrradpass sollte vollständig ausgefüllt sein und bei den persönlichen Unterlagen aufbewahrt werden. Radfahrer, die im Besitz eines Smartphones sind, können auch die kostenlose FAHRRADPASS-App der Polizei, die es für iPhones und Android-Smartphones gibt, nutzen. Mit der App können alle relevanten Daten, die für eine Radidentifizierung wichtig sind, gespeichert werden. Dazu gehören: Angaben zum Radtyp, Hersteller und Modell, eine genaue Beschreibung des Rades und Fotos sowie natürlich die Rahmen- und Codiernummer. Praktisch ist, dass sich die Daten mehrerer Räder bei der App problemlos verwalten lassen. Alle erfassten Daten können ausgedruckt oder per Mail im Textformat oder als PDF-Anhang verschickt werden, um sie beispielsweise im Notfall zeitnah an die Polizei oder den Versicherer weiterzuleiten. Hinzu kommt, dass der Besitzer des Fahrrades die Daten immer dabei hat.
Die FAHRRADPASS-App kann kostenlos im App Store beziehungsweise bei Google play heruntergeladen werden. Weitere Tipps, wie sich Fahrradbesitzer vor Dieben schützen können, finden Sie im Faltblatt „Guter Rat ist nicht teuer. Und der Verlust Ihres Rades?“ und hier.
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
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