Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger,
„in den Dingen dieser Welt darf man sich nicht allein an die Gegenwart halten. Was ist, bedeutet oft sehr wenig, aber was sein wird, oft sehr viel“.
An diese Lebensweisheit werden wir gerade in diesen Tagen des Jahreswechsels erinnert. Mancher blickt mit einer gewissen Sorge in die Zukunft, mancher aber auch mit negativen Gefühlen auf seine gegenwärtige Situation. Welche Entwicklung in wirtschaftlicher und persönlicher Hinsicht werden die nächsten zwölf Monate für uns, ja für unser gesamtes Gemeinwesen bringen?
Über einen Blick in die Zukunft lässt sich nur spekulieren. Und Spekulationen führen häufig in die Irre. Und mit Prognosen ist es bekanntlich ebenso. Sie sind schwierig, weil sie sich mit der Zukunft befassen. Deshalb sollten wir uns darauf nicht einlassen.
Klarer ist dagegen der Blick auf die Gegenwart. Mit ihr können wir uns auseinandersetzen und in diesem Fall beruht unser Urteil auf Fakten. Der Jahreswechsel ist ein guter Anlass, sich mit dem Hier und Jetzt zu befassen – auch wenn er meist dazu genutzt wird, einen Blick in die Zukunft zu wagen.
Ganz aktuell treiben uns noch die Änderungen bedingt durch die Polizeireform um. Die Kriminalaußenstelle Sinsheim schließt mit Ablauf des Jahres 2013 ihre Pforten. Trotz großer Bemühungen, konnten wir das nicht verhindern. Ganz klar ein Verlust an Sicherheit für unsere Bürgerschaft und die Region. Es ist bedauerlich und riskant zugleich, dass das Land die Besonderheiten Sinsheims und der Region bei der Entscheidung nicht gewürdigt hat. An dieser Stelle den Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminalpolizei, die effektiv und sehr erfolgreich für die Sicherheit der Bürger eingetreten sind.
Der Haushaltsplan 2014, das Arbeitsprogramm der Stadt Sinsheim, ist am 13. Dezember 2013 vom Gemeinderat beschlossen worden. Er gibt vor, was im nächsten Jahr auf den Weg gebracht und umgesetzt werden soll. Es ist ein Programm für eine sichere Zukunft und weitere positive Entwicklung unserer Stadt.
Allein für Baumaßnahmen sind Haushaltsmittel von 10,2 Mio. € bereitgestellt. Damit werden wir nicht nur der anstehenden Aufgabenerfüllung gerecht, sondern leisten auch in einer wirtschaftlich weiterhin schwierigen Zeit einen belebenden Beitrag zur Förderung der regionalen Unternehmen im Sinne einer antizyklischen Haushaltspolitik. Der Preis hierfür ist jedoch – und das will ich unumwunden zugeben – die notwendige neue Kreditermächtigung in Höhe von 3,3 Mio. €.
Die Schwerpunkte dieser Baukosten liegen in folgenden Aufgabenbereichen:
- Feuerwehr
u.a. Gerätehaus Kernstadt und Hasselbach
(vorbehaltlich einer Zuschussbewilligung) rd. 890.000 €
- Schulen
u.a. Umsetzung Gesamtkonzeption Grundschule
Hoffenheim und Carl-Orff-Schule rd. 3.000.000 €
- Sanierungsmaßnahmen Burg Steinsberg rd. 445.000 €
- Sport- und Freizeitanlagen
u.a. Sanierung Sportplätze Dühren und Eschelbach
(vorbehaltlich einer Zuschussbewilligung) rd. 325.000 €
- Plätze und Anlagen
u.a. Wohnmobilstellplatz und
Rösselplatz Eschelbach rd. 400.000 €
- Stadt- und Ortssanierung
u.a. Neulandstraße rd. 3.000.000 €
- Straßenbau einschl. Baulanderschließung
u.a. Rohrbach (Michelsbild)
Steinsfurt (Obere Gärten) rd. 830.000 €
- Straßenbeleuchtung (LED) rd. 180.000 €
- Maßnahmen an Gewässern rd. 35.000 €
- Bestattungswesen rd. 90.000 €
- Veranstaltungsräume
u.a. in der Kernstadt und
Sanierung Mehrzweckhalle Hilsbach rd. 400.000 €
- Sanierung Wohngebäude rd. 200.000 €
Aber nicht nur investiv werden wir uns weiterentwickeln. Auch strategisch visionär sind wir aktiv und treiben unsere Planungen voran. In erster Linie denke ich dabei an die anstehenden Aufgaben im Bereich der Schullandschaft, des Tourismus und der Wirtschaftsförderung, inklusive Ausbau der Breitbandversorgung. Maßgeblich wird auch eine Konzeption für die (Stadt) Hallen in Sinsheim sein. Diese duldet keinen Aufschub mehr, wenn wir der Kulturlandschaft und den sport- und kulturtreibenden Vereinen, genauso wie den Schulen, optimale Bedingungen in unserer Stadt bieten wollen. Weiter gilt unsere Aufmerksamkeit auch einer moderaten Baulandentwicklung, die der sehr großen Nachfrage in der Kernstadt und Stadtteilen gerecht wird. Wir müssen Entwicklungsmöglichkeiten schaffen. Dabei werden wir verantwortungsvoll nach dem Motto „Innen- vor Außenentwicklung“ handeln. Zu guter Letzt werden wir die Hochwasserschutzmaßnahme „Elsenzbogen“ zusammen mit dem Zweckverband Hochwasserschutz Elsenz/Schwarzbach vorantreiben. Nachdem das langwierige Genehmigungsverfahren wohl Anfang 2014 seinen Abschluss findet, ist von einem Baubeginn im März auszugehen.
Diese Aufgabenfülle erfordert Disziplin, Engagement und Begeisterung für unsere Arbeit. Ich bin deshalb sehr froh über die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, wofür ich herzlich danke. Aufrichtig danken will ich aber auch den Ortschaftsräten, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den vielen ehrenamtlich Tätigen in den karitativen, kulturellen, Sport treibenden und sonstigen Vereinen und Organisationen sowie in unseren Kirchen. In diesen Dank schließe ich all jene Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, die sich um das Gemeinwohl bemühen und im stillen Wirken, in dem sie kranken und hilfebedürftigen Menschen zur Seite stehen.
Herzlichst Ihr
Jörg Albrecht, Oberbürgermeister