Durch einen 2:1 (0:1)-Erfolg gegen den SC Freiburg II beendete die U23 ihre fünf Spiele währende Durststrecke in der Regionalliga Südwest und punktete endlich wieder dreifach. Von der Roten Karte bis zu verwandelten und vergebenen Strafstößen war in der Partie alles drin.
Personal & Taktik
Vier Tage nach dem 1:1 in Mannheim nahm U23-Trainer Marco Wildersinn mehrere Änderungen vor: Kingsley Schindler, Yannick Thermann, Lucas Röser, Patrick Schorr und Bahadır Özkan rückten in die Startelf. Während Russell Canouse, Jesse Weippert und Nico Rieble dafür zunächst auf der Bank Platz nahmen, waren die Profi-Abstellungen Jiloan Hamad und Janik Haberer gar nicht dabei. Auf die lange Verletztenliste gesellten sich Fabian Aupperle und Grischa Prömel mit Krankheit, auf der Bank blieben drei Plätze frei, so dünn war die Personaldecke. Die Hoffenheimer spielten in einer 4-1-4-1-Grundformation, die sich bei Ballbesitz in ein 3-4-3 änderte.
Die Breisgauer kamen mit breiter Brust in die Silbergasse. Für sie war es das dritte Auswärtsspiel in Serie, die anderen beiden hatten sie in Trier und Homburg gewonnen. Trainer Iraklis Metaxas nahm gegenüber der Vorwoche nur zwei Änderungen vor. Philipp Zulechner und Jungprofi Sebastian Kerk – am Tag zuvor in der Bundesliga gegen Leverkusen ohne Einsatzzeit – kamen für Nico Zwimpfer und Daniele Gabriele. Der Sportclub operierte im klassischen 4-4-2.
Der Spielfilm
1. Minute: Mit den beiden U23-Teams der TSG (Altersschnitt: 21,2 Jahre) und des SC (20,9) stehen sich die beiden jüngsten Teams der Liga gegenüber. Nach 34 Sekunden hat 1899-Keeper Marvin Schwäbe seinen ersten Ballkontakt, als er vor dem heraneilenden Kosuke Kinoshita in höchster Not klärt.
13. Minute: Kerk ist der Mann für die Standards. Christopher Jullien köpft seine Hereingabe knapp über das Tor.
19. Minute: Kerk zieht einen seitlichen Freistoß aus 35 Metern direkt aufs Tor – und knapp drüber.
24. Minute: Tor für Freiburg! Anstatt die Flanke von der linken Seite mit rechts zu klären, wird sie mit links ins Toraus befördert. Der unnötige Eckball – von Kerk getreten – bringt den Rückstand. Jullien köpft unbedrängt in die lange Ecke.
35. Minute: Nach Julliens Patzer kommt Nadiem Amiri in Position, wird aber vom zurückeilenden Jullien rechtzeitig abgedrängt.
43. Minute: Das scharfe Zuspiel Amiris, der vor den Augen von U19-Bundestrainer Marcus Sorg eine gute Partie macht, nimmt Lucas Röser stark in einer fließenden Bewegung an, so dass er alleine vor SC-Schlussmann Konstantin Fuhry auftaucht. Als Röser von Constantin Schöttgen von hinten umgerissen wird, hat der Unparteiische keine Wahl: Strafstoß und Rot für den Freiburger. Der Gefoulte schießt selbst … und schiebt die Kugel links am Tor vorbei.
Halbzeit: „Die erste Hälfte war katastrophal, da brauchen wir nicht um den heißen Brei reden“, so Wildersinn. „Wir haben für unsere Aktionen viel zu lange gebraucht und lagen verdient hinten, obwohl wir natürlich mit dem Elfer die Riesenchance zum Ausgleich haben.“
52. Minute: In Überzahl geben die Hoffenheimer jetzt klar den Ton an. Röser legt den Ball an Fuhry vorbei, der Freiburger spitzelt ihm den Ball von der Fußspitze. Röser fällt, fordert aber keinen Strafstoß. Der Schiedsrichter zeigt ihm Gelb für eine vermeintliche Schwalbe – zu hart.
54. Minute: Die Breisgauer bleiben durch Konter brandgefährlich, Florian Kath vergibt freistehend das 0:2.
64-66. Minute: Jetzt sind die Hoffenheimer klar am Drücker, vergeben aber durch Amiri (64.), Kingsley Schindler (65.) und Akpoguma (66.) Chancen im Minutentakt.
70. Minute: Tor für Hoffenheim! Es gibt den zweiten Strafstoß des Tages, diesmal darf Barış Atik ran – und trifft (siehe „Szene des Spiels“).
74. Minute: Tor für Hoffenheim! Doppelschlag! Atik legt ab für Patrick Schorr, dessen punktgenaue Hereingabe Röser in die kurze Ecke köpft.
88. Minute: Schindler kann den Sack zu machen, schießt aber Fuhry an und sorgt somit für Spannung bis zum Schluss.
Schlusspfiff: „In Überzahl sind wir endlich besser ins Spiel gekommen, obwohl es gegen zehn Mann nicht immer einfach ist. Mit schnellen Kombinationen haben wir viele Möglichkeiten kreiert und zwei genutzt“, kommentierte der Coach. „Die Freiburger waren durch ihre schnellen Umschaltaktionen immer gefährlich. Dass wir das Spiel gedreht haben, ist sehr wichtig für unsere Moral.“
Die Szene des Spiels
Beim ersten Mal war es ein klarer Elfmeter. Beim zweiten Mal nicht zwingend, aber auch keine Schwalbe, wie vom Schiedsrichter bewertet. In der 74. Minute kam Lucas Röser zum dritten Mal im Strafraum zu Fall, diesmal wurde er von Freiburgs Torwart Fuhry nur leicht gerempelt. Nochmal schießen nach dem verschossenen Strafstoß kurz vor der Halbzeit? Nein! Diesmal schnappte sich Atik die Kugel – und verwandelte sicher.
Die Zahl des Spiels
6 – nach fünf Partien ohne Dreier platzte im sechsten Spiel endlich der Knoten. Bedeutet in der Tabelle vorerst Platz sechs.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim