Einen Punkt hat sich die TSG 1899 Hoffenheim zum Auftakt der Fußball-Bundesliga beim2:2 (1:0)-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg gesichert – ein bisschen zu wenig, wenn man die etlichen ungenutzten Chancen der Kraichgauer berücksichtigt und das nicht gegebene Tor von Kevin Volland im Hinterkopf hat.
Doch sowohl der Einstand der beiden neuen Spieler Tarik Elyounoussi und Anthony Modeste als auch das Offensivspiel der TSG dürften bei den Fans in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena Vorfreude auf die anstehende Saison erzeugt haben.
Vor allem in der ersten Halbzeit kontrollierten die Hoffenheimer das Spiel und hatten durch Volland (10.) und Jannik Vestergaard (33.) gute Gelegenheiten, ehe David Abraham (34.) die überfällige Führung erzielte.
Vollands Heber unterstreicht Notwendigkeit zur Torlinientechnik
Kurz vorm Pausenpfiff war es Volland, der zum Pechvogel des Spiels avancierte. Sein schöner Heber über FCN-Keeper Rafael Schäfer landete klar hinter der Torlinie, doch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer verwehrte dem Treffer die Anerkennung (45.). Der FIFA-Schiedsrichter zeigte nach dem Spiel Größe und gestand die Fehlentscheidung gegenüber den anwesenden Medien ein: „Mein erster Gedanke war, dass der Ball nicht drin war. Erst als ich die TV-Bilder gesehen hatte, war mir klar, dass es ein Fehler war.“
Kinhöfer nutzte weiter die Gelegenheit, um einmal mehr die Notwendigkeit zur Einführung der Torlinientechnik zu unterstreichen: „Wir Schiedsrichter würden es begrüßen, wenn uns diese Geschichte abgenommen wird.“
TSG-Trainer Markus Gisdol verzichtete auf die Schiri-Schelte, betonte am Sonntag gegenüber achtzehn99tv jedoch, wie ärgerlich eine solche Situation für Spieler wie Schiedsrichter sei. „Wir haben doch die technischen Möglichkeiten, es den Schiedsrichtern leichter zu machen. Also sollten wir diese auch nutzen“, sagte Gisdol.
Gutes Offensivspiel, ausbaufähige Defensive
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Hoffenheim die spielbestimmende Mannschaft. Modeste schloss einen Angriff mustergültig ab und erzielte das 2:0 (51.) – sein erstes Bundesliga-Tor im ersten Spiel und damit der perfekte Einstand für den 25-jährigen Franzosen bei der TSG.
Warum es trotz der Zwei-Tore-Führung nicht reichte zum ersten Dreier in der Saison, dafür hatte Vestergaard am Sonntag bei achtzehn99tv eine Erklärung parat: „Wenn man zehn Minuten lang ungeordnet ist und nicht gut steht, dann kann es in der Bundesliga schnell gehen.“ Wie schnell, das zeigten die Nürnberger. Innerhalb von nur drei Minuten egalisierten Mike Frantz (54.) per Kopfball und Daniel Ginczek (57.) im
Eins-gegen-Eins gegen Koen Casteels die Führung.
Dass weder die Mannschaft noch die Fans sich von diesen Schreckminuten verunsichern lassen müssen, dafür lieferte die 1899-Elf in der Schlussphase etliche gute Argumente. Vollands Pfostentreffer (75.) und Elyounoussis (84.) Versuch aus spitzem Winkel waren die besten.
Wenn es gelingt, die Konzentration auch in der Defensive das ganze Spiel über aufrecht zu halten, die Stürmer beim Abschluss mit etwas mehr Glück gesegnet sind und die Schiedsrichter künftig alle regulären Tore zählen lassen, dann braucht sich Hoffenheim in der Saison nicht zu verstecken.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim