Erstes Treffen der kommunalen Behindertenbeauftragten im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
(zg) Um das Thema „Inklusion und Barrierefreiheit“ ging es kürzlich im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis in Heidelberg. Patrick Alberti, der neue kommunale Behindertenbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, hat die Ansprechpartner für Menschen mit Behinderungen und Behindertenbeauftragten der Kreisgemeinden zu einem ersten Treffen eingeladen.
Der neue kommunale Behindertenbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises stellte den Vertreterinnen und Vertretern der Kreisgemeinden sich und seinen Aufgabenbereich vor.
Ein wichtiges Thema an diesem Vormittag war die Vernetzung der Behindertenbeauftragten der Städte und Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises. Hier wird Patrick Alberti den Aufbau und die Koordination eines Netzwerks vorantreiben, um die Kompetenzen der einzelnen Akteure zu bündeln. Denn gemeinsam kann man mehr erreichen und so freut sich Alberti auf eine vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit mit den Kreisgemeinden. Außerdem wurden an diesem Vormittag gleich zwei spannende Projekte aus der Region vorgestellt: Gundula Sprenger, Leiterin der Volkshochschule Bezirk Schwetzingen e.V. sprach zum Thema Inklusion in der Volkshochschule. Die Volkshochschule öffne sich immer mehr der Inklusion, so dass nunmehr fast alle angebotenen Kurse inklusiv seien. Das bedeutet: Die Kurse der Volkshochschule Bezirk Schwetzingen e.V. stehen allen Menschen, mit und ohne Behinderung, offen. Es gibt ein Beratungsangebot, damit jeder Kunde den Kurs findet, der seinen Bildungswünschen am nächsten kommt.
Ein weiteres spannendes Projekt an der Volkshochschule, ist der „Demokratie-Führerschein“. Sprenger berichtete davon, wie Menschen mit und ohne Behinderung sich auf den Weg gemacht haben, gemeinsam Grundlagen der Kommunalpolitik zu erlernen und sich dann eines konkreten politischen Themas anzunehmen.
Im Anschluss stellte Karin Terfloth von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg das Projekt „Unter Dach und Fach – Index für Inklusion zum Wohnen in der Gemeinde“ vor. Der Index ist ein Instrument, mit dem sich Menschen in einer Gemeinde gemeinsam auf den Weg zur Inklusion machen können. Terfloth betonte in ihrem Vortrag, dass jede Gemeinde andere Voraussetzungen und damit andere Möglichkeiten habe, Inklusion zu erreichen. Der Index helfe dabei, Exklusionsrisiken zu erkennen und Bedingungen für Inklusion in der Gemeinde zu schaffen.
Letztlich war dieses Treffen ein gelungener Vormittag voller Impulse. Es zeigte sich vor allem, dass Inklusion ein Thema ist, dem man sich von verschiedenen Seiten her nähern kann. Am besten gemeinsam.
Zur Person Patrick Alberti:
Der 37-jährige Soziologe aus Oftersheim beschäftigt sich seit fast 18 Jahren mit dem Thema Behinderung und er möchte sich nach dem Wahlspruch „Nichts über uns ohne uns“ gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen für bessere Teilhabechancen einsetzen. Albertis Aufgaben ergeben sich hauptsächlich aus dem Landes-Behindertengleichstellungsgesetz. Dazu gehört die Beratung des Landkreises zu Fragen der Politik für Menschen mit Behinderungen. Patrick Alberti ist als Ombudsmann Vertrauensperson für Menschen mit Behinderungen. Außerdem ist er bei allen Vorhaben des Kreises und der Gemeinden zu beteiligen, sofern die Belange von Menschen mit Behinderungen betroffen sind.
Quelle: Silke HArtmann