Tag der Zahngesundheit 2019
Großes Interesse am Fachvortrag der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis
(zg) Mundgesundheit im Kleinkindalter: „Was Hänschen nicht lernt…“ Die immer besser werdende Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen, laut Deutscher Mundgesundheitsstudie sind bundesweit acht von zehn der zwölfjährigen Kinder vollkommen kariesfrei, ist erfreulich und ein Grund zu feiern. Doch bei den Kleinsten, also bei Kindern unter drei Jahren, ist frühkindliche Karies ein ernst zu nehmendes Problem. Zu oft haben Kinder bereits beim Eintritt in die Kindertagesstätte kariöse Zähne. Deutlich wird: Unsere bisherige zahnmedizinische Vorsorge tritt zu spät ein. Bereits mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes muss die Vorsorge einsetzen. Neben den bereits seit diesem Jahr möglichen zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen für Kinder unter drei Jahren, kommt der Gesundheitserziehung durch Eltern und Kindertageseinrichtungen eine sehr hohe und nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Denn die Mundgesundheit hat großen Einfluss auf die gesunde und soziale Entwicklung von Kindern, auf das Ernährungsverhalten und die Sprachentwicklung. Studien zeigen, dass Kinder mit naturgesunden Milchgebiss eine 90% -ige Chance auf kariesfreie bleibende Zähne haben.
Aus diesem Grund lud die Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis dieser Tage Professor Dr. Christina Jasmund, Diplompädagogin an der Hochschule Niederrhein, zu einem Vortrag in das Haupthaus des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis in Heidelberg ein. Rund 80 frühpädagogische Fach- und Leitungskräfte konnte der Leiter des Gesundheitsamtes und Vorsitzender der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit bei dieser Veranstaltung begrüßen. Sie erfuhren, wie alltagsintegrierte Gesundheitserziehung durch entwicklungsgerechte Wissensvermittlung mit Kindern gelingt und welche Maßnahmen nötig und erfolgreich sind.
Professor Dr. Jasmund ist ausgewiesene Expertin in der Pädagogik der frühen Kindheit. Für die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege verfasste sie die Empfehlungen zur Verhütung frühkindlicher Karies. Praxisnah erläuterte die Professorin wie es Erziehern und Tagespflegeeltern gelingt, bei den Kindern Handlungskompetenzen zu entwickeln und zu unterstützen. Als Beispiel stellte Jasmund die Ritualisierung des täglichen Zähneputzens vor.
Die Anwesenden erfuhren, dass Tagespflegestellen und Kitas mit Kleinkindbetreuung auf dem Weg zu mehr Zahngesundheit nicht alleine gelassen werden. Die Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit will unterstützen. Nicht nur fachlich, sondern auch mit Zahnputzsets und Informationsmaterial. „Teilnehmende an der Aktion „Mäusezähnchen“ können für ihr besonderes Engagement in Sachen gesunde Milchzähne sogar eine Zertifizierung erhalten“, so Sibylle Wilczek, die das Projekt betreut. In der anschließender Fragerunde tauschten sich alle Teilnehmenden rege aus.
Weitere Informationen zum Tag der Zahngesundheit und der Mundhygiene für Kinder und Jugendliche gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis unter Tel. 06221-5221846 oder E-Mail: [email protected].
Quelle: Silke Hartmann