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12. September 2015 | Das Neueste, Gesundheit, Photo Gallery

Elke Brunnemer MdL zu Besuch in der GRN-Klinik Sinsheim

sinsheim-klinik-eb-09092015(zg) Vom 15. bis zum 17. September 2015 wird in Berlin die nächste Klausurtagung der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion stattfinden. Elke Brunnemer (CDU), die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Sinsheim-Neckargemünd-Eberbach, besuchte im Vorfeld dieser dreitägigen Sitzung am gestrigen Mittwochmorgen die GRN-Klinik Sinsheim, um sich aus erster Hand über gesundheitspolitische Themen zu informieren.
Zweieinhalb Stunden war die stellvertretende Vorsitzende des Landtagsausschusses für Arbeit- und Sozialordnung, Familien, Frauen und Senioren vor Ort. Dr. Thomas Schumacher, der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, stand gemeinsam mit seinem kompetenten Ärzte-, Mitarbeiter- und Verwaltungsteam gerne als Dialogpartner zur Verfügung.

Personaldecke ist dünn

„Unser Betrieb läuft sozusagen im Notfallmodus, wir sind auf allen Abteilungen personell dünn besetzt“, klagten die Sinsheimer Mediziner. Es seien zu wenige Arbeitskräfte auf dem Markt, es gäbe zu wenig qualifiziertes Pflegepersonal, zudem sei die Bezahlung stark verbesserungswürdig. Hier müsse dringend gegengesteuert werden, um die Attraktivität der Pflegeberufe wieder zu erhöhen, insbesondere durch eine angemessene Bezahlung.
Dass der pflegerische Notstand durch die Rekrutierung von entsprechend ausgebildeten Asylbewerbern beziehungsweise Flüchtlingen gelöst werden könne, sei nach Ansicht des erfahrenen Klinikpersonals kurzfristig nicht zu erreichen. Grundsätzliche Voraussetzung sei zunächst der Erwerb der deutschen Sprache, dann eine nachvollziehbare und qualifizierte Ausbildung, das dauere mindestens 3 – 4 Jahre. „Wir sprechen hier also von Einzelfällen, in denen dies gegebenenfalls möglich ist“, so das Fazit der Ärzte.
 

Anzeige SwopperTrotz sehr schwieriger organisatorischer Zustände medizinische Hilfe für Flüchtlinge gewährleistet

Viele Klinikbedienstete helfen übrigens von Beginn an ehrenamtlich bei der medizinischen Versorgung der in Sinsheim unter anderem in der Messehalle 6 untergebrachten Flüchtlinge. „Hinsichtlich der Organisation herrschten hier sehr schwierige Zustände. Nach unserer Einschätzung ist das Regierungspräsidium Karlsruhe einfach untergetaucht und hat Sinsheim hängen lassen. Wir haben die Flüchtlinge medizinisch versorgt und behandelt. Wir bewegen uns hier in einer rechtlichen Grauzone, die Patienten verstehen uns meistens nicht und die als Übersetzer fungierenden Personen sprechen selbst oftmals nur schlecht Englisch“, berichteten die vor Ort gewesenen Ärzte. Positiv hingegen sei, dass der Versicherer der Klinik hinsichtlich dieses außerdienstlichen Engagements Deckung zugesagt hatte.
„Ohne das unermüdliche und selbstlose ehrenamtliche Engagement von Ihnen, von vielen weiteren Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürgern könnte unser Staat diese riesige Herausforderung im Bereich der Asyl- und Flüchtlingspolitik nicht bewältigen“, zollte Brunnemer großen Respekt, mahnte aber zugleich ein politisches Gesamtkonzept an.

Versicherungsprämien exorbitant gestiegen: Geben die freiberuflich tätigen Hebammen auf?

Im Gespräch mit in der Sinsheimer Klinik freiberuflich tätigen Hebammen wurde die Parlamentarierin gleich zu Beginn des Gesprächs von einer Hebamme darüber informiert, dass diese gekündigt und ihren letzten Arbeitstag habe. Grund: insbesondere die unglaublich hohen Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung. Rund 6.200 Euro muss jede einzelne Hebamme selbst aufbringen, das sind mehrere Monatsgehälter. Nicht jede Klinik unterstützt die Hebammen, Sinsheim indes schon, hier wird jeweils ein finanziellen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro geleistet.
Stand heute gibt es ab Juli 2016 noch keinen Versicherer, der die Hebammen aufnehmen möchte. Dass viele Hebammen angesichts dieser nervenraubenden Diskussionen entnervt aufgeben, ist verständlich.
„Die freiberuflich tätige Hebamme muss es auch zukünftig geben. Hier wird eine anspruchsvolle und wertvolle Arbeit geleistet, die unverzichtbar ist“, machte Brunnemer ihren Standpunkt deutlich.
Die CDU-Landtagsabgeordnete hatte Anfang des Jahres für ihre Fraktion den an die Landesregierung gerichteten Antrag „Hebammen in Baden-Württemberg“ erarbeitet. Auch dieses Thema will Brunnemer in der kommenden Woche in Berlin mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe diskutieren.

Viel Fingerspitzengefühl und tolle Atmosphäre im Mutter-Kind-Zentrum

Den Abschluss bildete ein Besuch des Mutter-Kind-Zentrums der GRN-Klinik. Im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 9. September gab es insgesamt 618 Geburten, dies ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 74 Geburten. Für das gesamte Jahr 2015 rechnet man mit ca. 1000 Geburten, dies entspricht einem Plus von 20%. Begeistert war Brunnemer von der Atmosphäre in der zertifizierten „Babyfreundlichen Geburtsklinik“.
Brunnmer: „Hohe Kompetenz verbunden mit großer Zuwendung helfen den jungen Familien, in die neue Lebenssituation hineinzufinden.“

 Text/Foto: Matthias Busse

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