Baden-Württemberg: Höchste Gründungsintensität in den Stadtkreisen Mannheim, Baden-Baden, Ulm und Heilbronn
Im Jahr 2017 wurden in Baden-Württemberg etwa 66 300 Gewerbebetriebe neu gegründet. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag die Zahl der Neugründungen insgesamt damit um 1,9 % unter dem Vorjahreswert. Darunter befanden sich fast 14 300 Betriebsgründungen, hinter denen sich aufgrund der voraussichtlichen Beschäftigtenzahl oder der Rechtsform eine größere wirtschaftliche Substanz vermuten lässt. Gegenüber dem Vorjahr ging diese Zahl um 2,9 % zurück. Bei den Kleinbetrieben reduzierte sich die Zahl der Neugründungen im Vergleich zu 2016 noch stärker (um 3,4 %) auf rund 17 000. Dabei handelt es sich um Einzelunternehmen, die im Haupterwerb und als Hauptniederlassung gegründet wurden, weder in die Handwerksrolle noch in das Handelsregister eingetragen sind und über keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verfügen. Die übrigen fast 35 100 Neugründungen sind Nebenerwerbsbetriebe. Hier war der Rückgang im Vorjahresvergleich mit 0,8 % unterdurchschnittlich.
In Baden-Württemberg steht 2017 der rückläufigen Zahl der Neugründungen auch ein Rückgang bei den vollständigen Aufgaben auf circa 60 900 Betriebe gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 3,2 % weniger. Bei den Betrieben mit vermutlich größerer wirtschaftlicher Bedeutung ging die Zahl der angezeigten Schließungen um 3,9 % auf rund 10 700 zurück. Bei den Kleinbetrieben, bei denen es zu etwa 24 500 Aufgaben kam, betrug der Rückgang sogar 6,2 %. Mit fast 25 700 blieb die Zahl der Abmeldungen von Nebenerwerbsbetrieben etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Je 10 000 Einwohner gab es 2017 in Baden-Württemberg 13 wirtschaftlich bedeutsame Betriebsgründungen. Unter den Flächenländern wiesen Nordrhein-Westfalen und Hessen die höchste Gründungsintensität auf (16 Betriebsgründungen/10 000 Einwohner), während sich in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen der niedrigste Wert ergab (12 Betriebsgründungen/10 000 Einwohner). In den Stadtstaaten ist das Gründungsgeschehen in der Regel lebhafter. In Berlin und Hamburg kamen im Jahr 2017 auf 10 000 Einwohner 26 bzw. 24 Betriebsgründungen. In Bremen waren es 15.
Nicht nur zwischen den Bundesländern, sondern auch innerhalb Baden-Württembergs bestehen regionale Unterschiede bei den Gründungsaktivitäten. Mit 20 und mehr Betriebsgründungen je 10 000 Einwohner war in den Stadtkreisen Mannheim, Baden-Baden, Ulm und Heilbronn die Gründungsintensität am Höchsten. Mit Ausnahme von Freiburg und Pforzheim lagen auch die übrigen Stadtkreise über dem Landeswert von 13 Betriebsgründungen je 10 000 Einwohner. In den Landkreisen ist die Gründungsintensität überwiegend etwas niedriger als in den Stadtkreisen. Lediglich in sechs Landkreisen wird der Landeswert überschritten. So kommen der Landkreis Esslingen auf 16 sowie die Landkreise Reutlingen, Konstanz, Ludwigsburg, der Rems-Murr-Kreis und Böblingen auf 14 Betriebsgründungen je 10 000 Einwohner. Die Gründungsintensität der übrigen Landkreise lag 2017 zwischen 9 und 13 Betriebsgründungen je 10 000 Einwohner.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg