Die TSG beginnt beim 1:4 (1:3) gegen Gladbach gut und geht in Führung, obwohl ein reguläres Tor keine Anerkennung findet. Dann kommen die Gäste jedoch ins Spiel und zeigen ihre Stärke im Umschaltspiel.
Taktik und Personal:
Zwei Wochen ist die letzte Partie in der Bundesliga her – viele TSG-Profis waren auf Länderspielreise. Und bei vielen war der Einsatz gegen Gladbach fraglich. Erwischt hat es letztlich Pirmin Schwegler und Eugen Polanski. Beide konnten gegen die „Fohlen“ nicht dabei sein. Auch deshalb gab es in der Startelf drei Änderungen im Vergleich zum Spiel in Paderborn. Steven Zuber, David Abraham und Nadiem Amiri standen von Beginn an auf dem Platz.
Taktisch stellte sich das Ganze dann wie folgt dar: Vor Oliver Baumann bildeten Andreas Beck, Tobias Strobl, David Abraham und Jin-Su Kim die Viererkette. Auf der „Sechs“ agierte Sebastian Rudy. Diese Defensive sicherte für die offensive Viererreihe mit Kevin Volland, Roberto Firmino, Zuber und Nadiem Amiri sowie Stürmer Sven Schipplock ab. Dabei veränderte sich die Rolle von Amiri laufend – mal ging er in die offensive Kette, mal stand er an der Seite von Rudy im zentralen defensiven Mittelfeld.
Der Spielfilm:
4. Minute: Der erste Abschluss gehört Sebastian Rudy. Die TSG drängt nach vorne, ein Schuss von Amiri wird geblockt und dann versucht es der Nationalspieler mit dem schwächeren Linken aus 20 Metern direkt. Zwei Meter fehlen, aber das geht gut los.
6. Minute: Volland bedient Zuber im Strafraum, der packt aus vier Metern den linken Hammer aus und das Ding ist drin. War abseits, entscheidet das Schiedsrichtergespann. Wir haben die Fernsehbilder und sehen: es war keines. Verdammt. Der Treffer zählt leider nicht.
9. Minute: Erstmals werden die Gäste gefährlich. Johnson flankt von links. In der Mitte lauert Herrmann, aber Jin-Su Kim ist vor ihm am Ball. Er klärt zur Ecke. Die verteidigt die TSG dann souverän.
15. Minute: Freistoß für die „Fohlen“: Kruse zieht den Ball auf den zweiten Pfosten. Dort lauert Dominguez, aber Andreas Beck kann im wirklich letzten Moment klären. Das war knapp.
17. Minute: Traumkonter der TSG. So schön kann Fußball sein. Volland zieht nach einem Ballgewinn im Mittelfeld an, sieht den startenden Firmino und der hat den Kopf überagend oben. Querpass. Schipplock. Drin. 1:0.
22. Minute: Sehr seltsame Szene. Gladbach trifft durch Herrmann nach einer Flanke von links. Schiedsrichter Kinhöfer hatte aber zuvor ein Foul von Abraham gesehen und gibt Elfmeter für die Gäste. Bei der Rettungsaktion zuvor knallen Abraham und Baumann mit den Köpfen zusammen. Beide müssen länger behandelt werden. Das sieht bei beiden nicht gut aus. Es geht aber weiter.
26. Minute: Kruse tritt nach der langen Behandlungspause vom Punkt an und bringt den Ball sicher im Tor unter. Der 1:1-Ausgleich.
31. Minute: Gladbach dreht das Spiel. Flache Hereingabe von links und Herrmann spitzelt das Leder in der Mitte auf die lange Ecke. Da kann Baumann nichts machen. Das 2:1 für die Gäste. Abgezeichnet hatte sich das nicht zwingend.
35. Minute: Jeder Schuss ein Treffer bei den Gästen. Herrmann schickt Kruse, der sieht am zweiten Pfosten Raffael und der muss für das 3:1 nur noch den Fuß reinhalten.
43. Minute: Schöne Einzelleistung von Zuber auf dem linken Flügel. Seine Flanke findet Schipplock am zweiten Pfosten. Dessen Kopfball fehlt etwas der Druck. Sommer wäre in der kurzen Ecke wohl auch da gewesen. Ein Meter vorbei.
45. Minute: Johnson nimmt eine Flanke von rechts am zweiten Pfosten volley. Baumann reagiert gut und hält den Ball fest. Gute Szene des TSG-Keepers.
51. Minute: Man muss es so sagen – Gladbach spielt das richtig stark. Johnson schickt Kruse aus der eigenen Hälfte, der spielt quer auf Herrmann und dieser trifft zum zweiten Mal. Die Gäste führen 4:1. Direkt. Schnell. Präzise. Fehlerlos.
55. Minute: Die TSG mal wieder. Nach einer Ecke von rechts kommt Schipplock am kurzen Pfosten frei zum Kopfball. Er drückt das „Leder“ zu wenig – drüber. Schade, da war mehr drin.
65. Minute: Amiri erobert in der Hälfte der Gäste den Ball und gibt weiter auf Firmino. Der zieht von rechts ein paar Schritte zur Mitte und zieht dann mit links ab. Leider rutscht er beim Schuss aus. Drei Meter vorbei.
66. Minute: Volland macht es Firmino in Sachen Bewegung nach, rutscht aber nicht aus und bringt den Ball aufs Tor. Sommer rutscht der flatternde Ball über die Fäuste. Leider nur Ecke.
78. Minute: Die TSG gibt nicht auf. Nach einem aufs Tor gezogenen Freistoß des eingewechselten Salihovic, kommt der ebenfalls eingewechselte Modeste im Zentrum zum Kopfball. Sommer ist aber unten und hat den Ball.
87. Minute: Modeste im Eins-gegen-Eins mit Sommer. Der Stürmer entscheidet sich für den frühen Abschluss. Der Keeper kommt ran und lenkt den Ball um den Pfosten herum.
89. Minute: Das muss es doch sein. Firmino kommt nach einer Flanke von links allein zum Kopfball. Dampf ist da richtig dahinter, aber die Präzision fehlt. Sommer bekommt die Fäuste hoch und rettet erneut.
Die Szene des Spiels:
Auch nach der deutlichen Niederlage bleibt die Schönheit des Führungstreffers der TSG. Amiri erobert am eigenen Strafraum den Ball, Zuber, Volland und Firmino spielen tolle Pässe und Schipplock muss nur noch einschieben. Fünf Stationen und fünf Sekunden für ein Tor. Das macht die TSG aus. Leider konnte sie es gegen bärenstarke „Fohlen“ nicht oft genug zeigen.
Die Zahlen des Spiels: 77
Tobias Strobl war der mit Abstand beste Zweikämpfer auf dem Platz – 77 Prozent seiner direkten Duelle gewann er. Nächster in dieser Statistik: Andreas Beck mit 71 Prozent. Erst dann kamen Gladbacher…
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Bilder: Hans Joachim Janik
[nggallery id=195]
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim