(zg) „Bestmöglich geschützt in die Erkältungssaison“ – so könnte man die Nachricht verstehen, die kürzlich von der Ständigen Impfkommission (StiKo) veröffentlicht wurde. Denn eine Grippeschutzimpfung zusammen mit einer Immunisierung gegen das Coronavirus ist nach Einschätzung der Experten unbedenklich. Damit kann man sich bei einem Termin gleich doppelt schützen.
„Den Meldezahlen des letzten Jahres entnehmen wir, dass die Corona bedingten Hygienemaßnahmen – mehr Abstand, Masken im Alltag und der Fokus auf eine gute Händehygiene – gut gewirkt haben“, berichtet Dr. Rainer Schwertz, Leiter des Gesundheitsamtes Rhein-Neckar-Kreis, welches auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist. „Und das nicht nur beim Coronavirus. Auch die Häufigkeit von Grippeerkrankungen war im Vergleich zur Saison 2019/2020 deutlich rückläufig. Und dieses Jahr sind wir in der glücklichen Lage gegen beide Erkrankungen – Corona und Influenza – wirksame Impfungen zu Verfügung zu haben.“
Bettina Winter, Ärztin im Infektionsschutz des Gesundheitsamtes, befürchtet für diese Saison jedoch eine größere Zurückhaltung bei der Grippeschutzimpfung. „Die Risikogruppen für Corona- und Influenzaerkrankungen sind sich sehr ähnlich. So wissen wir, dass Menschen über 60, Schwangere, Personen mit Vorerkrankungen von Herz und Lunge oder einem geschwächten Immunsystem häufiger einen schweren Verlauf dieser Virusinfektionen entwickeln. Glücklicherweise haben sich viele Menschen in den letzten Monaten gegen das Corona- Virus impfen lassen. Die Corona- Impfung schützt jedoch nicht gegen eine Grippe- Infektion. Wesentlich für den zweiten Corona-Herbst wird sein, dass sich möglichst viele Menschen – ob nun Risikogruppe oder nicht – impfen lassen, und zwar nicht nur gegen das Coronavirus, sondern eben auch gegen die Grippe“.
„Für die Schutzimpfung gegen Influenza gilt das gleiche wie für die Impfung gegen das Coronavirus: sie ist die wirksamste Maßnahme vor einer Infektion“, so Rainer Schwertz. „Auch wenn sich durch die Impfung eine Erkrankung nicht zu 100 Prozent ausschließen lässt, ist das Infektionsrisiko deutlich reduziert und die Verläufe in der Regel mild“.
Empfohlen von der StiKo wird eine Grippeschutzimpfung für alle Personen aus der Risikogruppe und ebenso für Menschen, die engeren beruflichen oder privaten Kontakt mit diesem Personenkreis haben:
- Personen ab 60 Jahren
- Schwangere ab dem 2. Trimenon, (bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Trimenon)
- Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens (wie beispielsweise chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten)
- Bewohner von Altern- oder Pflegeheimen
- Personen, die im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können
- Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko
Daher richten die Mediziner einen Appell an die Bevölkerung von Stadt- und Landkreis: „Lassen Sie sich impfen – schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen!“
Quelle: Silke Hartmann