Bisher hohe Zahl an Erkrankten im Rhein-Neckar-Kreis und Stadtkreis Heidelberg
„Die Grippewelle geht langsam zurück“, informiert Dr. Andreas Welker vom Gesundheitsamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, das auch für den Stadtkreis Heidelberg zuständig ist. Das Robert-Koch-Institut meldet eine zurückgehende Zahl von Neuerkrankungen. Allerdings sind die Influenza-Fallzahlen im Stadt- und Landkreis noch vergleichsweise hoch. Im Rhein-Neckar-Kreis haben die Ärzte dem Gesundheitsamt in diesem Jahr bisher 217 Grippekranke gemeldet. Im vergleichbaren Zeitraum 2016 waren es nur 24. Auch in der Stadt Heidelberg infizierten sich im Januar und Februar 2017 ungewöhnlich viele Menschen mit diesem Virus. Die Ärzte registrierten 73 Fälle, 2016 waren es zu diesem Zeitpunkt 14.
Das Landesgesundheitsamt meldet in ihrem Infektionsbereich bisher 64 Influenzatodesfälle in Baden-Württemberg – alle zwischen 64 und 94 Jahren. Im Rhein-Neckar-Kreis und im Stadtkreis Heidelberg waren es 2 Todesfälle, ebenfalls aus der Risikogruppe der über 65-Jährigen.
„Große Entwarnung wollen wir noch nicht geben“, so Dr. Welker, „denn wir sind noch mitten in der Grippewelle“. Grund hierfür ist, dass die echte Grippe rund zwei bis drei Wochen dauert, um richtig auszuheilen. So lange sind die Infizierten auch noch ansteckend. Zudem sei die Dunkelziffer bei der Influenza hoch. Die meisten Fälle würden nicht bekannt, weil die Patienten zum Beispiel nicht zum Arzt gehen und sich selbst therapieren. Dazu komme, dass die grippalen Infekte, Erkältungen und die echte Grippe immer parallel verlaufen, so der Arzt. Viele Influenzafälle heißt auch viele Menschen mit einer Einschränkung der Lebensqualität. „Die Region wird deshalb wohl noch eine Weile mit den Auswirkungen der Grippe zu kämpfen haben“, so Dr. Welker.
Quelle: Silke Hartmann