Gelenk-Operationen sollten trotz Corona nicht aufgeschoben werden / Volle OP-Kapazitäten wieder verfügbar / Frühe Mobilisierung hilft bei schneller Genesung
(zg) „Ein neues Hüft- oder Kniegelenk kann die Lebensqualität immens steigern. Deshalb sollten Betroffene bei starken Schmerzen nicht zu lange mit einer Gelenk-Operation warten“, betont Dr. Marco Tinelli, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie in der GRN-Klinik Sinsheim, und weiter: „Viele Menschen sind verunsichert, ob sie sich wegen Corona gerade einer Operation im Krankenhaus unterziehen sollen, dabei achten wir besonders hier im Krankenhaus auf höchste Hygienestandards. Inzwischen gibt es auch hinsichtlich Corona keine Einschränkungen mehr bezüglich der vorgehaltenen OP-Kapazitäten.“
Dr. Tinelli und sein Team streben nach der bestmöglichen Versorgung für ihre Patienten. Unterstützt werden sie dabei von modernster Technik, wie der intraoperativen 3D-Bildgebung, die dazu beiträgt, Implantate und Schrauben optimal zu platzieren. Je nach den knöchernen Voraussetzungen erfolgt die Verankerung zementiert, zementlos oder gemischt. Der Eingriff wird, wenn möglich, minimal-invasiv durchgeführt. Bei dieser Operationsmethode ist keine Muskeldurchtrennung, wie bei konventionellen OP-Methoden, mehr erforderlich. Dadurch sind unmittelbar nach der Operation die Schmerzen geringer und eine schnellere Mobilisierung möglich. Um eine schnelle Genesung zu unterstützen, wird in Sinsheim großen Wert darauf gelegt, dass Patienten bereits am Tag nach einer Operation mobilisiert werden. „Viele Patienten können dadurch schon am selben Tag aufstehen und einige Schritte gehen“, so Dr. Tinelli. Neben dem Einsatz neuester Implantate profitieren Patienten von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der Klinik.
In der GRN-Klinik Sinsheim werden übrigens nicht nur Primär-Implantate, also Implantate die erstmals ein Gelenk künstlich ersetzen, eingebaut. Optimal aufgestellt ist die Abteilung auch bei sogenannten Wechselprothesen. „Wenn Prothesen zum Beispiel durch einen Unfall, Infekt oder aseptische Lockerung beschädigt werden, können wir diese entsprechend austauschen“, so Dr. Tinelli. Diese Leistung bieten vielen Kliniken, die primäre Prothesen implantieren, nicht an.
Aber nicht immer muss es bei Patienten eine künstliche Prothese sein. Die in Sinsheim angewandte Methode der autologen (körpereigenen) Knorpelzelltransplantation stellt einen Meilenstein in der wiederherstellenden Gelenkchirurgie dar. Diese Behandlungsmöglichkeit bietet gerade jungen Patienten mit Knorpelschäden die Chance, das eigene Gelenk langfristig zu erhalten. Das Verfahren zur körpereigenen Knorpelzelltransplantation erfordert eine spezielle Zulassung und ist daher nur an wenigen Kliniken zu finden.
Die Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie bereitet sich indes auf eine wichtige Qualitätszertifizierung vor. „Wir hoffen darauf, dass wir uns noch in diesem Jahr offiziell als Endoprothetikzentrum (EPZ) zertifizieren lassen können. Hierbei wird von externen Experten die Qualität der Behandlungsabläufe speziell hinsichtlich Prothesenimplantationen überprüft und bewertet. „Was die Anforderungen angeht, so haben wir unsere Hausaufgaben sowohl medizinisch als auch strukturell gemacht und die Voraussetzungen dafür geschaffen“, sagt Chefarzt Dr. Tinelli.
Patienten mit entsprechenden Beschwerden werden in der Sprechstunde von Dr. Tinelli und seinem Team über mögliche Therapien beraten, die die Beschwerden lindern oder beheben können. Einen Termin vereinbaren können Interessierte hierfür telefonisch unter 07261 66-18501. Weitere Informationen zum Behandlungsspektrum befinden sich auf der Internetseite der Abteilung unter www.grn.de/sinsheim/klinik/orthopaedie-und-unfallchirurgie.
Quelle: Frauke Sievers