Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ für Gebäude auf dem Buchenauerhof
(zg) „Hier lebt die größte Mehlschwalbenkolonie unserer Region.“ Mit diesen Worten überreichten Vorsitzende Manuela Fleck sowie Jörg Fürstenberger vom Naturschutzbund (NABU) Sinsheim dem christlichen Missions- und Hilfswerk DMG-interpersonal die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“. Sie dankten DMG-Direktor Dr. Detlef Blöcher für den wichtigen Beitrag zum Artenschutz und übergaben ihm die Urkunde und Ehren-Plakette.
Unterm Dachvorsprung des Mietshauses Buchenauerhof 5D, das der DMG gehört, nisten zahlreiche Schwalben, die während der Übergabe der Plakette emsig flogen und ihre Jungen fütterten. Bereits kurz nach Bau des Hauses vor 23 Jahren hatten die ersten Mehlschwalben hier ihre Nester. „Der Platz ist ideal; das Haus hat die richtige Dachneigung, einen rauen Putz, es gibt einen Bach in der Nähe mit Lehm zum Bauen und viele Insekten als Futter“, erklärte Fürstenberger beim Stehempfang.
Dieter Schmid aus Waibstadt, vor 23 Jahren Mitarbeiter der DMG, hat ein Herz für Vögel. Er hatte damals den Bewohnern und der Hausverwaltung nahegelegt, dass Mehlschwalben unter Schutz stehen und ihr Nisten gefördert werden sollte. Dank seiner Initiative konnten die flinken schwarzweißen Kleinvögel am Haus bleiben, er brachte Kotbretter unter ihren Nestern an und hegte sie. So wuchs der kleine Schwarm auf mehr als 50 Tiere.
Fürstenberger vom NABU-Sinsheim erklärte bei der Ehrung der DMG: „Leider ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Schwalben an Häusern nisten dürfen. Oft werden ihre Nester entfernt und Netze unters Dach gespannt. Pestizide, der Rückgang der Insekten, ihrer Nahrung, sowie die massive Bejagung auf ihren Wanderrouten nach Afrika setzen den Schwalben heftig zu. Wir danken der DMG herzlich, dass sie den Schwarm an ihrem Haus duldet.“
Winfried Flach, der stellvertretende Ortsvorsteher von Weiler, betonte: „Wir als Ortschaftsrat sind stolz, dass die Auszeichnung des NABU in unserem Ortsteil Buchenauerhof vergeben wird und Menschen hier Naturschutz wichtig ist.“
Missionsdirektor Blöcher dankte dem NABU-Sinsheim für die Ehrung und erklärte, wie wichtig seiner Organisation Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung sind: „Wir haben eine Verantwortung, auch für das kleine Stückchen Kraichgau, auf dem wir wohnen. Gott hat uns Menschen beauftragt, für die Schöpfung zu sorgen; den Garten zu bebauen und zu bewahren.“ Für die DMG bedeute das, kreativ und innovativ zu arbeiten, umsichtig und in ökologischen Kreisläufen denkend. Blöcher erklärte, wie diese Harmonie durch Egoismus zerbrochen wurde und „wir Menschen dennoch immer wieder Gottes Hilfe und Güte erfahren“. Der DMG sei Umweltschutz wichtig. Er verwies auf die zahlreichen Fledermäuse, Turmfalken und Eulen auf dem Buchenauerhof. Ein Mitarbeiter sorgt sich um 15 Vogel-Nistkästen, und die Sinsheimer Mission heizt ausschließlich mit regenerativen Energien, CO2-neutral. So arbeite sie auch rund um den Globus: „Ressourcenschonend, ökologisch, in Verantwortung vor Gott und der Generation unserer Kinder“, betonte Blöcher.
Nach der Verleihung gab es einen Stehempfang mit zehn der Hausbewohner und Mitarbeitern der DMG. Gemeinsam wurde die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ am Eingang angebracht. Haus Buchenauerhof 5D hat 13 Wohnungen, die meisten an Mitarbeiter der DMG vermietet. Sie waren sichtlich erfreut über die Auszeichnung und den quirligen Vogelschwarm rund um ihre Balkone.