Gemeinsames Abendessen als Dankeschön
(zg) Seit mehr als einem Jahr gibt es in der Gemeinde Mauer mit dem Bürgerrufbus ein besonderes lokales Nahverkehrsangebot. Nach Anmeldung im Rathaus werden Mitbürgerinnen und Mitbürger an zwei Tagen in der Woche (Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittag) in Mauer mit dem so genannten Bürgerrufbus von einem Ort zum anderen gebracht. Also zum Beispiel von daheim zum Einkaufen und eine Stunde später wieder zurück, zu einem Arzttermin oder auch zu einem Besuch von Bekannten. Dabei kostet so eine Fahrt innerorts pro Wegstrecke nur 50 cent.
Ermöglicht wird das Ganze durch den großartigen ehrenamtlichen Einsatz von 12 Fahrerinnen und Fahrern. Diese sind jeweils an einem der Fahrtage dafür zuständig, den von der Gemeinde erstellten Plan abzufahren und machen das mit viel Freude – und komplett unentgeltlich.
Der Kleinbus selber wird vom ortsansässigen Unternehmen Vogt der Gemeinde zu einem günstigen Preis zur Verfügung gestellt. Damit schafft es die Gemeinde Mauer, die Lücke zum „regulären“ Nahverkehrsnetz mit S-Bahn und Busverbindungen zu den Nachbargemeinden zu schließen.
Für Bürgerbusvereine, die selbst einen Bus kaufen, gibt es vom Land Baden-Württemberg in vielen Fällen Zuschüsse zum Erwerb der Fahrzeuge. Dies nahm Bürgermeister John Ehret zum Anlass, für das Mauermer Modell ebenfalls Zuschüsse zu beantragen, was allerdings vom zuständigen Ministerium abgelehnt wurde.
Daraufhin wandte sich das Oberhaupt der Gemeinde Mauer an die Landtagsabgeordneten. Nach diversen Gesprächen mit dem Ministerium sowie dem Landesverband proBürgerbus Baden-Württemberg e.V. meldete sich Dr. Albrecht Schütte bei der Gemeinde Mauer: „Leider war es nicht möglich, die Förderrichtlinien so anzupassen, dass hiervon auch das besonders kostengünstige Modell in Mauer profitiert. Allerdings ist es mir ein besonderes Anliegen, den Einsatz der Gemeinde und das tolle ehrenamtliche Engagement der Fahrerinnen und Fahrer hervorzuheben“.
Um dies zu tun, lud der Abgeordnete die Fahrerinnen und Fahrer, Helmut Vogt von der gleichnamigen Autovermietung sowie Bürgermeister Ehret zu einem gemeinsamen Abendessen ein.
Spannend war für viele Fahrerinnen und Fahrer, sich gegenseitig zum ersten Mal näher kennenzulernen. Für den Abgeordneten wiederum war es sehr interessant zu hören, welchen Hauptbedarf dieses Angebot abdeckt und welche Herausforderungen im Alltag gemeistert worden sind.
Bürgermeister Ehret bedankte sich herzlich für die tolle Idee und die Einladung und versprach: „Solch eine Zusammenkunft in gemütlicher Runde werden wir in Zukunft jährlich organisieren“. Quelle: Christine Nahrgang (Foto: Busse)