Handwerk zu neuen Gemeinschaftsschulen
(zg) Das Handwerk ist erfreut, dass bei der Auswahl der neuen Gemeinschaftsschulen für das Schuljahr 2013/2014 in erster Linie pädagogische Aspekte den Ausschlag gaben. „Allerdings sind immer noch deutlich zu wenig Realschulen mit im Boot“, kritisiert Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle.
Dass von den 87 genehmigten Anträgen nur vier von Realschulen und kein einziger von einem Gymnasium stamme, lasse befürchten, dass das Projekt Gemeinschaftsschule zu einem neuen Label für die alte Hauptschule verkomme. „Unsere seit langem gehegte Vision sieht eigentlich vor, dass sich Schulen aller Schularten aus pädagogischer Überzeugung zu Gemeinschaftsschulen entwickeln und eine neue Qualität des gemeinsamen Lernens schaffen“, so Möhrle weiter. Stattdessen sei zu befürchten, dass in Realschulen und Gymnasien wenig Aufbruchstimmung vorherrsche. „Hier muss das Kultusministerium ansetzen und verstärkt Überzeugungsarbeit leisten“, fordert der Landeshandwerkspräsident. Es müsse alles dafür getan werden, Realschulen und Gymnasien den Einstieg in die Gemeinschaftsschule schmackhaft zu machen – beispielsweise durch entsprechende Lehrerfortbildungen und andere Unterstützungsmaßnahmen.
Dass bei der Auswahl als allererstes die pädagogischen Konzepte eingehend geprüft wurden, trifft auf Möhrles volle Zustimmung: „Gründlichkeit vor Übereifer. Schließlich geht es um eine neue heterogene Lernkultur und nicht darum, so schnell wie möglich eine Vielzahl an Gemeinschaftsschulen aus dem Boden zu stampfen.“ Vor diesem Hintergrund sei es nur richtig, Bewerbungen von Schulen abzulehnen, bei denen der Wunsch nach Standorterhaltung das pädagogische Interesse überwiege.
Quelle: Handwerk BW