Überprüfung der PEFC-Zertifizierung sehr erfolgreich
(zg) Bei der diesjährigen Überprüfung des PEFC-Siegels haben die Wälder um Sinsheim im Kraichgau sehr erfolgreich abgeschnitten. Die Kriterien für eine nachhaltige, umweltschonende Holzerzeugung und Holznutzung werden dort in hervorragender Weise erfüllt.
Forstsachverständiger Hendrik von Riewel von der anerkannten Zertifizierungsgesellschaft und Umweltgutachterorganisation LGA war in den Kraichgau gekommen, um zu überprüfen, wie das PEFC-Siegel bei der Bewirtschaftung der hiesigen Wäldern beachtet wird. „PEFC“ steht für „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ („Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen“) und kann als eine Art „Wald-TÜV“ angesehen werden. Forstbetriebe, die nach diesen Bestimmungen zertifiziert sind, zeigen ihr Engagement für die Umwelt und einen verantwortungsvollen Umgang bei der Erzeugung und der Nutzung des Roh- und Werkstoffs Holz.
Dem Verbraucher sagt das PEFC-Siegel, dass das von ihm erworbene Holz oder Holzprodukt aus nachhaltiger, umweltschonender und mit sehr hohen Standards arbeitender Waldwirtschaft stammt. In Deutschland sind rund zwei Drittel der Wälder, insgesamt rund 7,3 Millionen Hektar Wald, nach PEFC zertifiziert. Diesem deutschland- und weltweit verbreitetsten Waldzertifizierungssystem haben sich die in der Forstbetriebsgemeinschaft Nördlicher Kraichgau zusammengeschlossenen Kommunal- und Privatwälder im Raum Sinsheim mit einer Fläche von insgesamt 5.700 Hektar bereits seit dem Jahr 2000 angeschlossen. PEFC überprüft in regelmäßigen Zeitabständen nach einem Stichprobenverfahren die Einhaltung der Standards. Die Wälder um Sinsheim waren Teil der diesjährigen Flächenstichprobe.
ANZEIGE
Die erfolgreiche Überprüfung fand kürzlich in einem zweitägigen Audit im Beisein der Forstrevierleiter des Forstbezirks Kraichgau sowie von Vertretern der Waldbesitzer statt. Überprüft wurden die waldbaulichen Maßnahmen und Erfolge mit der natürlichen Verjüngung der Hauptbaumarten Buche und Eiche, die umweltschonende Vorgehensweise bei der Durchführung der Holzernte- und Betriebsarbeiten, das Tragen von Schutzausrüstungen, die Einhaltung von Unfallverhütungsbestimmungen und Sicherheitsstandards sowohl bei den eingesetzten eigenen Waldarbeitern als auch bei Unternehmern und Brennholzselbstwerbern.
Der Forstsachverständige zeigte sich dabei beeindruckt von der Vorgehensweise in den Wäldern im Sinsheimer Raum. Die natürliche Verjüngung der Hauptbaumarten Buche, Eiche und Ahorn entwickelt sich prächtig, wie an zahlreichen exkursionswürdigen Waldbildern zu sehen war. An Stelle des Chemieeinsatzes finden in den Kultursicherungsmaßnahmen zeitaufwendigere motormanuelle Verfahren Anwendung. Die festgelegten Rückegassen, die die Waldflächen erschließen, werden eingehalten. Die Holzernte- und Rückemaßnahmen werden soweit wie möglich auch an ungünstige Witterungsbedingungen angepasst. Dies beinhaltet beispielsweise das Einstellen von Rückemaßnahmen, gegebenenfalls die Verlagerung von Hieben und im ungünstigsten Fall auch die Reparatur von eventuell entstandenen Schäden an den Gassen.
Mit dem Ergebnis der Überprüfung waren alle Beteiligten mehr als zufrieden. „Ich habe nicht nur das erfolgreiche Einhalten der Standards gesehen, sondern auch selbst einiges im Umgang mit der Naturverjüngung dazugelernt“, stellte der Forstsachverständige Hendrik von Riewel abschließend fest.
Nähere Informationen zum PEFC-Siegel und dessen Bedeutung für den Wald gibt es unter www.pefc.de.
Quelle: Rhein-Neckar-Kreis