MdL Thomas Funk (SPD) besuchte Gemeinschaftsschulen im Wahlkreis
„Sie gehen motiviert ran und bauen sehr auf Eigenverantwortung, das finde ich toll“, lobte SPD-Landtagsabgeordneter Thomas Funk die Meckesheimer Karl-Bühler-Gemeinschaftsschule. Anlass für den Schulbesuch des Politikers war die „Woche der Gemeinschaftsschulen“, die vom Verein für Gemeinschaftsschule Baden-Württemberg initiiert wurde. Mit der Bammentaler Elsenztalschule steht Funk schon länger in engem Kontakt. Um das Bild abzurunden, besuchte er jetzt die neu gestarteten Gemeinschaftsschulen in Sinsheim und Meckesheim.
Die Sinsheimer Theodor-Heuss-Schule erfreut sich nach den Anmeldezahlen guter Nachfrage und ist im Startjahr bereits in Klasse 5 dreizügig. Das liegt wohl nicht zuletzt auch an der neuen Lernform, mit der Kinder früh lernen, selbstständig zu arbeiten. Dabei werden ihre Stärken in den einzelnen Fächern gefördert. So fühlen sich Kinder in dem bestätigt, was sie gut können und unterstützt, wo sie Hilfe brauchen. Zudem wird durch die intensive Arbeit der Kinder untereinander das Sozialverhalten gestärkt. „Wir wollen die Kinder nicht in erster Linie abschlussfähig, sondern anschlussfähig an das Leben nach der Schule machen“, erklärte Schulleiterin Veronika Böcherer dem Abgeordneten.
Auch in Meckesheim ist man mit der Anlaufphase sehr zufrieden. „In den neu eingerichteten Lernateliers lässt es sich bestens arbeiten und die Ausstattung mit Laptops und anderer technischer Ausstattung genügt modernsten Ansprüchen“, schwärmte Schulleiter Toni Weber und freute sich bei der Vorstellung der Zahlen, dass man den Bedarf sehr gut eingeschätzt hatte. „Zwei stabile Gemeinschaftsschulklassen sind es derzeit“, so Weber, „mit einer für den Lernerfolg äußerst günstigen Klassengröße.“ Auch das Lehrerkollegium empfindet die Arbeit deutlich angenehmer und die neue Form des Unterrichtens möchte niemand mehr missen.
Eine Führung durch die neu eingerichteten Klassenzimmer schloss sich an. Der Abgeordnete erhielt so einen Eindruck von der Arbeitsweise der Fünftklässler, die sich seit dem Start der Gemeinschaftsschule im September ganz nach dem neuen Konzept des „selbstorganisierten Lernen“ orientieren.
„Jeder Lehrer verstehe sich als ‘Lerncoach‘, der den Schülern ständig Rückmeldung gibt und sie anspornt, sich an höhere Lernniveaus zu wagen“, so Pädagogin Nina von Carlsburg. Rektor Weber betonte, dass der Abschluss an der Gemeinschaftsschule landesweit identisch mit Hauptschulabschluss beziehungsweise Mittlerer Reife sei, die Prüfungen seien einheitlich. Bloß gebe es das „Aussortieren“ nicht mehr, „das Phänomen ’Bildungsverlierer’ gehört so hoffentlich der Vergangenheit an“.
Funk betonte die Koordination mit umliegenden Schulen und Gemeinden und warb dafür, die Gemeinschaftsschule an Infoabenden für Eltern von Viertklässlern vernünftig zu präsentieren, damit diese sich ein Bild davon machen können und eventuelle Vorbehalte überwinden. Er freue sich, dass die „Schere im Kopf“ zunehmend der Erkenntnis weiche, dass Gemeinschaftsschulen ein mehr an Vielfalt und Auswahlmöglichkeiten bieten. Das zeigt sich für den Abgeordneten am wachsenden Zuspruch. Denn die Schülerzahl in den Eingangsklassen der 271 Gemeinschaftsschulen im Land ist gegenüber dem Vorjahr um 3000 auf jetzt 14 000 gestiegen, so Funk. Insgesamt besuchen momentan 35 000 Schüler in Baden-Württemberg eine Gemeinschaftsschule. Landesweit wechselt bereits jeder sechste Schüler auf die neue Schulart. Durch den integrativen Ansatz können Schülerinnen und Schüler möglichst lange gemeinsam lernen und erhalten entsprechend ihrem Leistungsstand unterschiedliche Aufgaben.
„Ich bin immer wieder begeistert, was an den Gemeinschaftsschulen geleistet wird“, so Funk, der davon überzeugt ist, dass die Gemeinschaftsschulen sich etablieren und in ihrem Erfolg nicht aufzuhalten sein werden.
Quelle: Thomas Funk