Handwerk wirbt um Nachwuchs
(zg) „Es muss nicht immer das Gymnasium sein“, meinte Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle und freut sich über 13.000 Jugendliche, die bis Anfang August einen Ausbildungsvertrag im Handwerk unterzeichnet hatten – auch wenn dies aktuell ein Minus von rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Möhrle hofft auf spät entschlossene Bewerber: „In nahezu allen Branchen wird noch dringend Nachwuchs gesucht.“ Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) geht von rund 8.000 offenen Lehrstellen landesweit aus.
In 140 anspruchsvollen Ausbildungsberufen biete das Handwerk eine Karriere mit Lehre bis hin zum Meister, dem Betriebswirt des Handwerks und selbstständigen Unternehmer, sagte Möhrle zum Beginn des Ausbildungsjahres. Auch das Nachholen von Schulabschlüssen oder ein späteres Studium seien nicht ausgeschlossen: „Alle Wege sind offen.“ Dies sollten auch Eltern bedenken, die sich über die richtige Schulwahl für ihre Kinder Gedanken machen. Ein Blick auf die hohe Anzahl von Sitzenbleibern im Land mache deutlich: „Gymnasium macht nicht immer glücklich.“
Man könne es nicht oft genug sagen, so Möhrle: „Unser Land benötigt nicht nur Akademiker, sondern dringend auch qualifizierte und gut bezahlte Fachkräfte.“ Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk interessiere, aber bislang noch keinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen hat, könne dies noch bis zu den Herbstferien nachholen. Die Zukunftsaussichten seien jedenfalls supergut. Dies lasse sich schon daran ablesen, dass jedes Jahr rund 2.000 Meister fehlten für Übergaben und um altersbedingte Betriebsschließungen auszugleichen.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.