Das Präventionsnetz für Schwangere und junge Familien im Rhein-Neckar-Kreis
(zg) „Hand in Hand“ kooperieren das Jugendamt Rhein-Neckar-Kreis und die Erwachsenenpsychiatrie in Wiesloch seit 2007, mit dem Ziel jugendliche und psycho-sozial belastete Eltern sowie deren Kinder zu unterstützen, um kindliche Entwicklungsrisiken und Kindeswohlgefährdung vorzubeugen.
Seit 2012 ist das Projekt „Hand in Hand“ im Rhein-Neckar-Kreis Teil der Ausgestaltung der Bundesinitiative Frühe Hilfen. Fester Bestandteil des Projektes ist das alljährliche, aus Bundesmittel finanzierte Fortbildungscurriculum, mit sechs halbtägigen Fortbildungsveranstaltungen.
Das Landratsamt öffnete kürzlich wieder seine Türen für interessierte Fachkräfte der Frühen Hilfen, der Jugendhilfe und des Gesundheitssystems, wie beispielsweise Hebammen, Mitarbeiter der Schwangerschaftsberatungsstellen oder Sozialpädagogische Familienhelfer, die Schwangere und junge Familien in Krisen unterstützen.
Die interessierte Zuhörerschaft wurde von den Referentinnen Dr. Hornstein (Psychiaterin, Peripartale Sprechstunde PZN Wiesloch), Dr. Wild (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Heidelberg) und Prof. Dr. Törnig (Juristin, Hochschule Mannheim), im Dialog und in lebendiger, lockerer Atmosphäre fortgebildet zu den Themen Postpartale Depression, Postpartale Psychose, Drogen, Alkohol und ADHS, Jugendliche Mütter, Borderline-Störung, Essstörung, Eltern-Kind-Beziehung: Bindung und Interaktion, Rechtliche Fragestellungen in der Kooperation Jugendhilfe und Gesundheitshilfe.
Die Fortbildungsreihe wurde vom Team der Frühen Hilfen des Jugendamtes Rhein-Neckar-Kreis organisiert und moderiert. Neben der gemeinsamen Fortbildung, ist es dem Team der Frühen Hilfen ein wichtiges Anliegen, die Fachkräfte im Kreis besser miteinander bekannt zu machen und zu vernetzen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Berufsgruppen, die mit Eltern und Kindern rund um die Geburt arbeiten, ist notwendig, um die Ziele des Präventionsnetzes zu erreichen.
Neben dem Fortbildungscurriculum gehören beispielsweise auch die „Runden Tische Hand in Hand“, die sechsmal im Jahr an den Geburtsstationen der GRN-Kliniken stattfinden, ebenso zu einem festen Bestandteil der interdisziplinären Arbeit im Landkreis und bieten eine Plattform zum regelmäßigen Austausch. In diesem Jahr war die Nachfrage nach den begehrten Fortbildungen so hoch, dass es zu jeder Veranstaltung eine Warteliste gab und leider nicht alle Interessierte teilnehmen konnten. Im kommenden Jahr wird das Fortbildungscurriculum daher in einem größeren Rahmen stattfinden. Das Wissen über die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Angebote der Fachkräfte im Landkreis sowie ein gegenseitiges Kennlernen bei den gemeinsamen Fortbildungen, erleichtern die Kooperation.
Weitere Informationen zum Präventionsnetzwerk gibt es bei der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen im Kreisjugendamt. Ansprechpartnerinnen sind Hannah Beck und Martina Zimmermann (E-Mail: [email protected] oder [email protected]).
Quelle: Silke Hartmann