(zg) Im Rahmen der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“, die vom Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau getragen wird, wurde jetzt das „Digitalisierungsbarometer für das Bau- und Ausbauhandwerk in Baden-Württemberg“ bewilligt. Damit startet ein breit angelegtes Forschungsprojekt, das erstmalig den Grad der Digitalisierung unterschiedlicher Gewerke analysiert und regelmäßig fortschreibt.
„Die Digitalisierung macht auch vor dem Handwerk nicht halt. Die Betriebe müssen ihre Prozesse an neue technologische Entwicklungen anpassen. Gleichzeitig verändern sich ihr Marktumfeld und die Bedürfnisse der Kunden. Es entstehen Chancen durch neue digitale Geschäftsmodelle, aber auch Risiken durch neuartige Wettbewerber. Um die Handwerksbetriebe optimal zu unterstützen, ist eine fundierte Datengrundlage notwendig – diese fehlt jedoch bisher. Mit dem Digitalisierungsbarometer soll dieses Informationsdefizit behoben werden. Dem Handwerk bietet sich hier die einzigartige Möglichkeit, den tatsächlichen Digitalisierungsgrad, die Bedeutung der Digitalisierung für Betriebe in der Arbeit mit Kunden, aber auch den Stellenwert bei potenziellen neuen Auszubildenden und Fachkräften erforschen zu lassen – und das in einem regelmäßigen, wiederkehrenden Rhythmus“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold anlässlich der Bewilligung des Projekts.
Gemeinsam mit seinen Partnern, dem Konstanzer Online-Start-up wirsindhandwerk GmbH und dem Forschungsinstitut Lab4Innovations GmbH & Co. KG, konnte das baden-württembergische Handwerk mit der Deutsche Bank AG und der Signal Iduna Gruppe prominente Sponsoren gewinnen. „Die 360-Grad-Betrachtung des Digitalisierungsgrads, sowie die Fortschreibung und die Vergleichbarkeit der Gewerke, werden für uns alle spannende und nachhaltige Erkenntnisse im Zuge der digitalen Transformation des Handwerks liefern“, so Andreas Owen, Gründer von wirsindhandwerk.de und Mit-Initiator des Digitalisierungsbarometers.
Insgesamt wurden sechs Gewerke aufgrund ihrer strategischen Relevanz und der Anzahl an Betrieben ausgewählt: Das Zimmerer- und Holzbaugewerbe, Schreiner und Tischler, die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Maler und Stuckateure, die Elektro- und Informationstechnik und die Fliesenleger. Betriebe dieser Gewerke werden sowohl qualitativ als auch quantitativ befragt, um ein repräsentatives Bild des Digitalisierungsgrades zu gewinnen. Telefoninterviews werden ab Ende Januar 2020 für einen Zeitraum von rund sechs Wochen durchgeführt. Zusätzlich werden online Kunden, Jugendliche und Industrieunternehmen befragt. Erste Ergebnisse sollen im zweiten Quartal des kommenden Jahres vorliegen.
Mit dem Digitalisierungsbarometer läuft nun die letzte der zwanzig Maßnahmen, die aus der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ entstanden sind, an. Damit befinden sich nun alle Maßnahmen in der Umsetzung und Anwendung.
Quelle: Marion Buchheit