(zg) Mit der neuen Studie „Plattformen vom und für das Handwerk“ untersuchen der Baden-Württembergische Handwerkstag e.V. und das Ferdinand-Steinbeis-Institut, wo die Chancen und die Risiken rund um digitale Plattformen für das Handwerk liegen. Aus den Ergebnissen der Studie – die im Rahmen der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau gefördert wird – werden direkte Empfehlungen für Handwerksbetriebe abgeleitet.
„Die neue Studie kommt zum richtigen Zeitpunkt. Nie war die Vielfalt an digitalen Plattformen so groß und die Entwicklungen so dynamisch. Über hundert Plattformen drängen sich mit ihrem Angebot in den bisherigen Markt des Handwerks. Für unsere Betriebe ist das auch ein Risiko. Wenn die Anbieter originäre Aufgaben übernehmen, die bisher dem Handwerk vorbehalten waren, droht eine enorme Wettbewerbsverzerrung. Deshalb ist es wichtig, dass wir über die Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ Sinnhaftigkeit und Erfolgsbedingungen solcher Geschäftsmodelle untersuchen. Damit solche Analysen auch in Zukunft möglich sind, appellieren wir an die Verhandler der neuen Regierungskoalition, unser Programm „Handwerk 2025“ fortzuführen und auszuweiten“, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Durch die Corona-Krise wurde der Vormarsch von digitalen Plattformen weiter beschleunigt. Die meisten Anbieter im Handwerkskontext sind sogenannte Verkaufs- und Vermittlerplattformen sowie Bewertungsportale. Viele Betriebe befürchten, sie könnten hier zum reinen Erfüllungsgehilfen der Plattformbetreiber werden, so Reichhold. Aber: Die Plattformtechnologie ermögliche auch enorme Chancen für das Handwerk: „Den Betrieben bieten sich hier ganz neue Möglichkeiten für eigene Geschäftsmodelle – besonders, wenn sie sich untereinander vernetzen. Plattformen können ein Weg sein, in der sich transformierenden Wirtschaftswelt schrittzuhalten und wettbewerbsfähig bleiben.“
Im Rahmen von „Handwerk 2025“ wurden bereits zwei Plattformprojekte gefördert. Zum einen das Modellprojekt „DINET“, das zum Ziel hat, die Abstimmung aller am Bau Beteiligten mittels einer digitalen Plattform zu optimieren. Und zum anderen die Online-Vermittlung „Wood me up“, die Zimmereibetriebe und Kunden zusammenbringt. Nun sollen neben zusätzlichem Wissen konkrete, auf das Handwerk zugeschnittene Hilfsmittel zum Aufbau und Umsetzung eigener Plattformstrategien erarbeitet werden.
Interessierte Betriebe können sich über Interviews beteiligen. Ansprechpartner ist Simon Hiller ([email protected]).
Hinweis:
Weitere Informationen gibt es unter www. https://handwerk2025.de/digitalisierung/plattformen-von-und-fuer-das-handwerk
Quelle: MArion Buchheit