(zg) Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) lehnt den neuerlichen Vorstoß des Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, Claus Schmiedel, zur Ausdehnung der G9-Gymnasien im Land ab. „Leider ist der Vorschlag von Herrn Schmiedel mehr als ein Sommertheater“, befürchtet Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle.
„Es ist der falsche Weg, ausgerechnet die Bildungspolitik immer wieder als Projektionsfläche für Profilierungsversuche der Partei zu benutzen“, mahnte Möhrle. Bevor die Landesregierung über weitere G9-Gymnasien nachdenke, sollte sie erst ein Konzept zum langfristigen Erhalt von Berufsschulen im ländlichen Raum vorlegen. Das Handwerk sei auf wohnort- und betriebsnahe Berufsschulen als Partner in der dualen Ausbildung angewiesen: „Es entspricht nicht der proklamierten Gleichwertigkeit beruflicher und allgemeiner Bildung, wenn zukünftige Gymnasiasten auf dem Weg zum Abitur gleich aus fünf verschiedenen Schularten vor der Haustür auswählen können, während Azubis im Handwerk über hundert Kilometer weit zur Berufsschule fahren müssen.“ Gerade die SPD als ehemalige Arbeiterpartei sollte diese Überlegung beherzigen. Im Übrigen gebe es mit den Gemeinschaftsschulen und den beruflichen Gymnasien schon heute zwei Schularten, die in neun Jahren zum Abitur führen.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.